Ein angeblicher Raubüberfall auf eine Reifenhandlung in Suhr AG von Ende Dezember hat sich als bewusste Irreführung der Justiz entpuppt. Das vermeintliche Opfer, ein damaliger Angestellter, und zwei Komplizen müssen sich gemäss Polizei vor der Staatsanwaltschaft verantworten.
Michelin autoreifen
Ein Autoreifen wird montiert. (Archiv) - Foto_celinebrunner
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Aufgrund verschiedener Ungereimtheiten seien bei den Ermittlern frühzeitig Zweifel an den Aussagen des vermeintlichen Opfers aufgekommen, teilte die Kantonspolizei Aargau am Donnerstag mit. Die weiteren Ermittlungen hätten gezeigt, dass die Tat inszeniert gewesen sei.

Das vermeintliche Opfer, ein 34-jähriger Bosnier, hatte einen jungen Somalier dazu bewegen können, den angeblichen Täter zu spielen. Der Angestellte hatte dem Somalier das Geld aus der Kasse ausgehändigt. Was danach geschah, ist laut Polizei noch nicht restlos geklärt.

Der damalige Angestellte des Reifenhandelsbetriebs hatte der Polizei am 30. Dezember einen Raubüberfall gemeldet. Ein Unbekannter habe ihn mit einem Messer bedroht und Geld verlangt, erzählte er. Die Fahndung der Polizei verlief ohne Erfolg.

Als Motiv gab der 34-Jährige gegenüber den Ermittlungsbehörden finanzielle Probleme an. Er sei nur teilweise geständig, heisst es in der Medienmitteilung. Er muss sich wegen Irreführung der Rechtspflege und Veruntreuung vor der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau verantworten.

Der inzwischen untergetauchte Somalier ist im Fahndungsregister ausgeschrieben. Ebenfalls wegen Mittäterschaft verzeigte die Kantonspolizei einen jungen Mittelsmann.

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