Dieses Jahr macht Allergikern besonders zu schaffen. Die Pollenbelastung befindet sich in manchen Orten gar auf einem Allzeithoch. Warum?
Pollen
Pollenallergiker haben es im Moment besonders schwer. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Allergiker haben es dieses Jahr besonders schwer.
  • Experten vermelden Rekordwerte bei der Pollenbelastung.
  • Schuld sind unter anderem der Klimawandel, aber auch der viele Regen.

Allergiker haben auch dieses Jahr mit Pollen zu kämpfen. Etliche Personen klagen jedoch darüber, dass die Pollenbelastung derzeit besonders schlimm sei.

Auch auf der Internetplattform Reddit tut ein Betroffener sein Leiden kund. Hunderte pflichten ihm bei. Man ist sich einig: «Dieses Jahr ist es deutlich schlimmer als auch schon.»

Was ist dran? Nau.ch hat bei Experten nachgefragt.

«Es ist tatsächlich so: Vielerorts sind wir nahe an den Rekordwerten», sagt Benoit Crouzy, Verantwortlicher für das Pollenmessnetz von Meteo Schweiz. Seit 30 Jahren schon würden mittels Messstationen Daten zum Pollen-Aufkommen in der Schweiz gesammelt.

Machen Ihnen die Pollen dieses Jahr besonders zu schaffen?

«An manchen Stationen wurde der bisherige Rekordwert sogar übertroffen. Das ist ein ganz spezielles Jahr.» Besonders im gesamten Flachland herrschten Extremwerte.

Klimawandel und Schadstoffe führen zu mehr Allergenen

Crouzy erklärt: «Von Station zu Station hängt es stark davon ab, ob ein Bauer in der Nähe gemäht hat.» Wegen des vielen Regens im Mai sei dies oft erst jetzt der Fall, was zu einer verspäteten Pollen-Abnahme führt.

Kommt hinzu: «Einige Bauern erhalten zum Schutz der Artenvielfalt Geld vom Staat, wenn sie später mähen.»

Frau niest in Nastuch
Allergiker haben es dieses Jahr besonders schwer.
Pollen Staub
Laut Meteo Schweiz befindet sich die Pollenbelastung nämlich vielerorts auf einem Rekordhoch.
Gräser Pollen Bauer
Grund sind insbesondere Gräser-Pollen: Weil es so viel geregnet und die Bauern teilweise erst jetzt mähen können, erleben diese ein Hoch.

Dass die Pollenbelastung zunimmt, hat jedoch auch einen anderen Grund: «Durch den Klimawandel gibt es mehr CO2 in der Luft. Die Pflanzen ernähren sich davon und stossen entsprechend mehr Pollen aus.»

Das betreffe jedoch keine Graspollen, sondern Bäume. Neue Studien legen zudem nahe, dass Bäume infolge der Luftverschmutzung durch Schadstoffe als Gegenreaktion mehr Allergene erzeugen. Diese werden dann in den Pollen freigesetzt.

Inzwischen bestünde fast übers ganze Jahr eine bestimmte Pollenkonzentration. «Das hat sich über die letzten zehn Jahre linear gesteigert», so Crouzy. Nur ab September gebe es zwei Monate Ruhe. Aber gerade Haselpollen würden vermehrt auch im Dezember und Januar grassieren.

Immerhin: Was Gräserpollen angeht, «wurde der Peak bereits erreicht». In den nächsten Wochen werde die Belastung konstant abnehmen. «Mitte Juli ist die Belastung dann nur noch moderat vorhanden.»

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