Affoltern am Albis' Spital kurz vor der Schliessung
Das Spital Affoltern steht vor der Schliessung. Der Stadtrat von Affoltern am Albis sieht keine Perspektiven für das einzige Spital im Zürcher Säuliamt.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Spital Affoltern in Affoltern am Albis steht vor dem Aus.
- Für das Personal will der Stadtrat eine «faire Lösung» finden.
Das Spital Affoltern steht vor dem Aus. Der Stadtrat von Affoltern am Albis sieht keine Perspektiven für das einzige Spital im Säuliamt. Er empfiehlt deshalb am 19. Mai die Ja-Parole zum Austritt aus dem Zweckverband.
Der Stadtrat sei sich der Tragweite seiner Haltung bewusst, teilte er am Dienstag mit. Er werde sich dafür einsetzen, dass für die rund 700 Betroffenen einer allfälligen Spitalschliessung faire Lösungen gefunden werden könnten. Die Bereitschaft zur Beteiligung an einem Solidaritätsfonds sei auf jeden Fall vorhanden.
In seiner Rolle als Exekutivbehörde müsse der Stadtrat das Wohl der Anwohnenden jedoch höher gewichten als das Wohl des Spitalpersonals.
Es sei seine Aufgabe, die finanzielle Last des Gemeinwesens so zu steuern, dass die bereits sehr hohen Kosten für die Gesundheitsversorgung «nicht unkontrolliert ansteigen».
Permanence anstatt Spital in Affoltern am Albis
Denn der Zweckverband Spital Affoltern ist für die beteiligten Gemeinden «zur Hypothek geworden». Bleibe die Rechtsform bestehen, sei das Spital nicht mehr wettbewerbsfähig und werde ab 2022 wohl auch nicht mehr auf der kantonalen Spitalliste geführt.
Ab diesem Moment müssten die Zweckverbands-Gemeinden für die Fallpauschalen aufkommen. Dies würde die Gemeindekassen «in unverantwortbarem Masse belasten». Die Delegierten der 14 Zweckverband-Gemeinden sind sich einig. Der Zweckverband soll aufgelöst werden.
An der heutigen Qualität der Gesundheitsversorgung möchte der Stadtrat von Affoltern aber keine Abstriche machen. Anstelle des Spitals soll darum im Stadtzentrum eine Permanence entstehen, die 365 Tage im Jahr geöffnet hat.
Und der Rettungsdienst würde zentral stationiert, «so dass Hilfe im Notfall gleich schnell auf Platz ist wie heute».