Lange schwieg der Whistleblower Adam Quadroni zur Baukartell-Affäre. Nun spricht er in der «SRF Rundschau» – und reicht Strafanzeige gegen zwei Parteien ein.
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Der damalige Gemeindepräsident von Scuol, Jon Domenic Parolini, wusste bereits 2006 von dem Baukartell. Für ihn waren die von Quadroni vorgelegten Akten aber «zu wenig konkret». - Keystone/Nau/zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Adam Quadroni verzeigt Verantwortliche der Kantonspolizei Graubünden für seine Verhaftung.
  • Auch gegen den BDP-Regierungsrat Jon Domenic Parolini wird eine Strafanzeige eingereicht.

Adam Quadroni machte den Bauskandal im Unterengadin publik. Nun äussert sich der Whistleblower in der «Rundschau» ausführlich über seine Verhaftung und wie er jetzt reagiert.

«Geschlagen und an den Haaren aus dem Auto gerissen»

Quadroni sei am 15. Juni 2017 von einer Sondereinheit der Kantonspolizei Graubünden festgenommen worden. «Sie haben mich geschlagen und mich an Haaren und Kleidern aus dem Auto gerissen», sagt der Whistleblower gegenüber SRF. Bei dem Vorfall habe er sich eine blutige Lippe, Schürfungen und Blutergüsse zugezogen.

Danach sei er wie ein «Schwerverbrecher» zum Polizeiposten Scuol gefahren worden, wo er wergen häuslicher Gewalt, Eigen- und Fremdgefährdung vernommen worden sei. Dazu wurde er später in die psychiatrische Klinik in Chur eingewiesen.

Untersuchung unverhältnismässig

Quadroni reicht gegen diese Verhaftung Strafanzeige ein und fordert, dass die Untersuchung von einer ausserkantonalen Staatsanwaltschaft geführt werden soll.

Auch gegen den BDP-Regierungsrat Jon Domenic reicht der 48-Jährige Strafanzeige ein. Domenic habe in einem RTR-Interview ehrverletzende Aussagen gemacht und eine Amtsgeheimnisverletzung begangen.

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