Klage der Eltern über Lücken in der Rechtschreibekompetenz finden Gehör.
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Blick in ein Klassenzimmer. (Symbolbild) - Keystone

Vertreter aus allen vier Fraktionen des St. Galler Kantonsrats fordern in einem Vorstoss die Abschaffung der Lernmethode «Schreiben nach Gehör» in der Primarschule.

«Schreiben nach Gehör» beruhe auf der Methode eines Reformpädagogen, heisst es im Vorstoss, der während der Novembersession parteiübergreifend von je einem Mitglied von CVP, FDP, SP und SVP eingereicht wurde.

Die Kinder lernten dabei, die Laute der Wörter herauszuhören und sie darauf basierend aufzuschreiben. Die Orthografie stehe nicht im Vordergrund. Die Kinder sollten sich mit dieser Methode spielerisch und kreativ auf den Schreibprozess einlassen können.

Immer mehr Widerstand

Die Idee stosse «in der realen Welt auf immer mehr Widerstand», heisst es im Vorstoss. Eltern, höhere Schulstufen, Lehrbetriebe und sogar Mittel- und Hochschulen beklagten sich vehement über grosse Mängel und Lücken in der Rechtschreibekompetenz.

Mit dieser Methode erweise man den Kindern «einen Bärendienst». Rechtschreibefehler würden erlernt und seien nur noch schwer wegzubringen.

Die Kantonsräte schreiben, Kinder hätten ein Recht darauf, von Beginn weg korrekt unterrichtet und auf das reale Leben vorbereitet zu werden.

Sie wollen nun von der Regierung wissen, wie verbreitet «Schreiben nach Gehör» in St. Galler Schulzimmern sei und ob die Methode ein wesentlicher Teil der Didaktik sei, die an der Pädagogischen Hochschule gelehrt werde.

Die Regierung hat zum Vorstoss noch nicht Stellung genommen.

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