Ab diesem Vermögen wirst du bei der Bank besser behandelt

Stephan Felder
Stephan Felder

Zürich,

Ein Finanzexperte sagt: Um bei Schweizer Banken das bestmögliche Kundenerlebnis zu geniessen, muss man viel Geld auf der hohen Kante haben.

Schweiz Banken
Mit einem Vermögen über 100'000 Franken geniesst man gewisse Vorteile bei Banken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Banken teilen Kunden in verschiedene Segmente ein.
  • Mit einem Vermögen über 100'000 Franken geniesst man gewisse Vorteile.
  • Richtig Freude haben die Banken aber erst, wenn man über eine Million auf dem Konto hat.

Deutsche Banken kategorisieren ihre Kunden nach deren Vermögen. Ab einem Nettovermögen von 100'000 Euro gilt man in unserem Nachbarland als wohlhabend. Dies berichtete das Nachrichtenportal «Focus».

Nau.ch wollte wissen: Wie sieht das in der Schweiz aus? In welche Kategorien teilen Schweizer Banken ihre Kunden ein? Und: ab welchem Betrag gilt man hierzulande als reich?

Die Antworten kennt Stephan Lehmann-Maldonado. Der Finanzexperte war lange Zeit im Banken-Bereich tätig und arbeitet nun als Kommunikationsexperte mit Fokus auf die Finanzwelt.

Grosses Vermögen = bessere Anlagen?

«Jede Schweizer Bank teilt ihre Kunden nach deren Vermögen und deren potenziellem Vermögen ein», sagt Lehmann-Maldonado.

Finanzen Stephan Lehmann-Maldonado
Finanzexperte Stephan Lehmann-Maldonado. - zVg

Diese Einteilung hat weitreichende Folgen: «Mit «nur» 10'000 Franken Vermögen erhält man nicht Zugang zu denselben Anlagen wie mit 100'000 Franken

Interessant: Auch bei den vermögenden Kunden unterscheiden Banken nach Zielgruppen: «Sie bieten spezialisierte Dienste für Unternehmer an. Auch für Ärzte oder Anwälte. Weil diese Gruppen oft besondere Bedürfnisse aufweisen – und interessante finanzielle Perspektiven bieten.»

Ab 100'000 Franken wird man besser behandelt

Als Privatkunde, der besser behandelt wird, gilt man bei Schweizer Banken in der Regel ab einem Vermögen von 100'000 Franken. «In diese Kategorie fällt man auch, wenn man eine Hypothek hat», weiss Lehmann-Maldonado.

Privatkunden seien aber nicht zu verwechseln mit Private-Banking-Kunden. «Um sich hierfür zu qualifizieren, liegt die Latte höher.» Die nächste Kundenstufe beginne bei 250'000 Franken.

Hast du bei einer Bank schon mal einen speziellen Service genossen?

Einen individualisierten Service bekommt man bei den meisten Banken erst ab einer Million Franken.

Lehmann-Maldonado: «Diese Kundengruppe nennt man oft High Net Worth Individuals. Ab ungefähr 50 Millionen Franken gilt man als Ultra High Net Worth Individual.»

Welche Benefits liegen für die vermögenderen Kunden denn drin? Einladungen zu Apéros oder Events, die Zustellung des Kundenmagazins. Erst bei höheren Kundenklassen – ab einer Million Vermögen – ist es üblich, ein Kundengespräch pro Jahr durchzuführen.

Und wenn man es die höchste Klasse ab 50 Millionen schafft? «Dann lädt die Bank sogar die Kinder in Schulungslager ein», weiss der Experte.

Etwas Besserung dank Digitalisierung?

Dank der Digitalisierung findet inzwischen eine gewisse Demokratisierung statt. «Heute kann man bei vielen Banken schon ab kleinen Beträgen in breit diversifizierte Anlagelösungen investieren. Das war früher, abgesehen von Anlagefonds, kaum denkbar.»

Die Einteilung in verschiedene Kategorien wird von den Banken seit rund 40 Jahren gemacht, sagt Lehmann-Maldonado: «Bis Anfang der 80er Jahre bediente ein Kundenberater einer Schweizer Bank einen Kleinstsparer genauso wie eine Multimillionärin.»

Die Bank machte damals also offiziell keinen Unterschied zwischen «arm» und «reich». «Dann kamen die Banken auf die Idee, nach Zielgruppen zu segmentieren – sprich nach Vermögen und anderen Kriterien.»

Nau.ch hat auch bei den Banken zu ihrer Praxis betreffend Kundeneinteilungen nachgefragt. Die ZKB und die Raiffeisen gaben unisono an, sich nicht zur Segmentierung der Kunden zu äussern. Von der UBS kam auf die Anfrage gar keine Antwort zurück.

Schweizer haben hohes Medianvermögen

Bleibt noch eine Frage: Wie viel Geld hat denn der durchschnittliche Schweizer auf seinem Konto?

Lehmann-Maldonado: «Gemäss UBS Global Wealth Report 2024 liegt das Medianvermögen in der Schweiz bei 154'000 Franken. Die eine Hälfte besitzt mehr Geld, die andere weniger.»

Kommentare

User #5164 (nicht angemeldet)

Wer bei der Post sein Geld lagert hat wirklich keine Ahnung.

User #1792 (nicht angemeldet)

Stimmt und der Kundendienst war such schon besser. Da nützen auch hüpsche junge Männer mit Notebooks nix, wenn ich als Kunde mehr weiss als die. Wenn sie Ueberweisungen verlieren und ich 50Fr für Nachforschung zahle und am Ende noch schuld bin. Passierte mehr als einmal. Alte Menschen wird auch nicht mehr geholfen und ab 5000. Barabhebung muss man nach Zürich, da Winti es nicht mscht. Ist eine andere Bank, nicht Raiffeisen.

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