Für Schülerinnen und Schüler im Kanton Aargau bleibt alles beim Alten: Die geplanten 80-Minuten-Lektionen können vorerst nicht realisiert werden. Insbesondere bei den Lehrpersonen stiess das neue Unterrichtsmodell auf Ablehnung.
Winterthur ZH
In Worb wird die Luftqualität im Schulzimmer laufend gemessen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Als Antwort auf den Sparauftrag des Kantons wollte die Rektorenkonferenz ein neues Unterrichtsmodell einführen.
  • Die vorgeschlagenen Anpassungen sind den Lehrpersonen zufolge teils nicht mit dem jetzigen Schulmodell zu vereinbaren.
  • Deshalb wurde das Projekt für die Aargauischen Kantonsschulen vorerst auf Eis gelegt.

Auf den Sparauftrag des Kantons reagierten die aargauischen Mittelschulen proaktiv – und zwar mit einem komplett neuen Unterrichtsmodell. Nebst revidierten Stundentafeln wollte die Rektorenkonferenz auch die Dauer einer Lektion von 45 auf 80 Minuten erhöhen. Anpassungen, mit denen Aargauer Kantonsschulen rund 1,6 Millionen Franken pro Jahr hätten einsparen können.

Nun ist die Kombination aus Sparauftrag und Schulentwicklung aber vorerst gescheitert – unter anderem wegen des heftigen Widerstands der Mittelschullehrpersonen. So wurde beispielsweise bemängelt, dass das vorgeschlagene Modell zu einer Verkürzung der Unterrichtszeit für Schülerinnen und Schüler führe, was die Lehrpersonen abermals belaste. Zudem sei eine 80-Minuten-Lektion nicht für alle Schulfächer umsetzbar, was an bestimmten Schulen zu unzumutbaren Stundenplänen geführt hätte.

Rektoren hoffen weiter

«Wir sind sehr froh, dass die Rektorenkonferenz die Bedenken der Lehrerschaft ernst genommen hat und jetzt einen Marschhalt einschaltet», sagt Michael Bouvard, Co-Präsident des Verbandes der aargauischen Mittelschullehrpersonen, der «Aargauer Zeitung». Für die Weiterentwicklung der Mittelschulen werde der Verband aber weiterhin mit den Rektoren zusammenarbeiten – solange diese Schulentwicklung klar vom Sparauftrag getrennt werde.

Daniel Franz, Präsident der Rektorenkonferenz, hat die Hoffnung auf das Projekt «Unterrichtsmodell 2019+» allerdings noch nicht aufgegeben. Es gelte nun, die kritisch-konstruktiven und überzeugenden Hinweise bei der Weiterarbeit zu berücksichtigen. Wie es genau mit den Aargauer Kantonsschulen weitergehen soll, werden die Rektoren im kommenden März informieren.

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