Zofingen

Aargauer Gemeinden wehren sich gegen Verteilzentrum in Roggwil

Keystone-SDA Regional
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Zofingen,

Die Gemeinden Murgenthal und Rothrist AG kämpfen weiterhin gegen den Bau eines Lidl-Verteilzentrums in Roggwil BE.

Gugelmann Areals
Sicht auf die Industriebrache des Gugelmann Areals. - KEYSTONE/Peter Schneider

Die Gemeinden Murgenthal und Rothrist AG wollen sich weiter gegen den Bau eines Lidl-Verteilzentrums in Roggwil BE wehren. Nach einem Urteil des Berner Verwaltungsgerichts ziehen die beiden Nachbargemeinden ihre Beschwerde ans Bundesgericht weiter, wie der Regionalplanungsverband Zofingen Regio am Mittwoch mitteilte.

Das Verwaltungsgericht des Kantons Bern habe den Aargauer Gemeinden Murgenthal, Rothrist und Brittnau und den Luzerner Gemeinden Pfaffnau, Reiden, Roggliswil in seinem Urteil vom 24. April die Legitimation für eine Beschwerde gegen die Genehmigung der Zonenplanänderung Brunnmatt in Roggwil BE abgesprochen.

Dort plant der Discounter Lidl ein neues Verteilzentrum. Rothrist und Murgenthal als hauptbetroffene Gemeinden ziehen die Beschwerde nun weiter an das Bundesgericht, wie Zofingenregio schreibt.

Das Berner Verwaltungsgericht verwies in seinem Entscheid auf die schon heute sehr hohe Verkehrsdichte auf der Strecke von Roggwil zum Autobahnanschluss Rothrist, wie es hiess. Dadurch sei der Lärm, den zusätzliche Lastwagen in Murgenthal und Rothrist machen würden, vernachlässigbar.

Zynisches Argument über bestehenden Lärm

Max Schärer, Gemeindeammann von Murgenthal, wird in der Mitteilung von Zofingenregio wie folgt zitiert: «Das Argument, dass es eh schon laut ist, finde ich zynisch. Ausserdem würde sich der Schwerverkehr in der Nacht durch die Lidl-Lastwagen in Murgenthal mehr als verdoppeln.»

Besonders stossend für die Gemeinden sei, dass die inhaltlichen Einwände, die sie seit Jahren gegen die Zonenplanänderung und das Lidl-Projekt vorbringen, vom bernischen Verwaltungsgericht gar nicht behandelt worden seien.

Der Regionalverband Zofingenregio weist darauf hin, dass am Standort Roggwil Logistik nur dann nachhaltig betrieben werden könne, wenn ein Grossteil der An- und Auslieferungen durch die Eisenbahn erfolgt. Dies hätten raumplanerischen Abklärungen des Kantons Bern ergeben.

Dass dies für das Lidl-Projekt nicht gelten solle, sei nicht akzeptabel.

Kommentare

User #4573 (nicht angemeldet)

"Nachhaltigkeit" ist das schlimmste inflationät gebrauchte Allerweltswort der letzten 30 Jahre, meist von PR-Agenturen, Marketingabteilungen und wie hier jetzt als Argument zum Schutz persönlicher Interessen verwendet. Würden Lidl und Aldi von der Politik auf die Bahnschiene gezwungen, hätte dies einen erheblichen Preisanstieg bei den Discountern zur Folge. Ganz im Sinne der Hochpreiskonkurrenten Coop und Migros.

User #2876 (nicht angemeldet)

Alle wollen doch ihr täglicher Einkauf tätigen oder? Liegt der Wiederstand der Logistik Anlage am Namen Lidl? Sehe doch im alten Industrie Ort einen guten Platz, statt schönes Wies oder Ackerland überbauen. Gleis Anschluss könnte auch genutzt werden. Die Anlieferung an die Verkaufs Stellen, müssen auch Migros oder Coop auf der Strasse betreiben.

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