In der Schweiz bebte es im vergangenen Jahr über 900 Mal. Jedoch waren nur 25 davon zu spüren – ein Durchschnittsjahr also.
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Ein Seismograph registriert die Erschütterung der Erde. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das stärkste Beben im letzten Jahr ereignete sich an der österreichischen Grenze.
  • Insgesamt überstiegen nur 25 Beben in der Schweiz die Magnitude von 2,5.

Über 900 Mal bebte im vergangenen Jahr in der Schweiz und im angrenzenden Ausland die Erde. Aber nur 25 Erdbeben hatten eine Magnitude von über 2,5 und wurden von der Bevölkerung verspürt. 2018 geht damit als durchschnittliches Erdbebenjahr in die Geschichte ein.

Die stärksten und am weiträumigsten wahrgenommenen Beben ereigneten sich am 17. Januar und am 1. Februar 2018 nahe der Grenze im österreichischen Klostertal (Montafon), wie der Schweizerische Erdbebendienst (SED) heute Montag mitteilte. Beide Beben erreichten eine Magnitude von 4,1.

Das mit einer Magnitude von 3,2 grösste Beben innerhalb der Schweiz erschütterte am 23. August die Region um die Dents de Morcles im Wallis. Der SED registrierte an die 400 Meldungen aus der Bevölkerung zu diesem Beben, hauptsächlich aus dem Rhonetal. Dort verstärkte der weiche Untergrund die Erschütterungen, wie es heisst.

Weitere deutlich wahrnehmbare Erdbeben ereigneten sich unter anderem nahe Châtel-St-Denis an der Grenze der Kantone Waadt und Freiburg am 15. und 16. Mai (Magnitude 3,1 und 2,9), in der Region von Martigny VS am 3. November (2,9) und nahe Freiburg am 29. Dezember (2,9). Lediglich die Beben im Klostertal zogen Schäden wie Risse in Fassaden nach sich.

Mehrere Erdbebenschwärme

Im vergangenen Jahr traten auch einige bemerkenswerte Erdbebenschwärme auf. Betroffen war etwa die Region nordöstlich von St. Léonard bei Sitten im Kanton Wallis oder das Grenzgebiet zwischen Italien, Frankreich und der Schweiz im Osten des Mont Blanc-Massives. Der SED registrierte dort 2018 an die 100 Erdbeben mit Stärken zwischen 0 und 2,2.

Dank des dichten und hochempfindlichen Erdbebenmessnetzes können an den meisten Orten in der Schweiz bereits kleinste Beben erfasst werden. Sie geben Aufschluss über aktivere oder weniger aktive Verwerfungen und liefern Einblicke in die Bruchprozesse im Untergrund. Die von Beben ausgelösten seismischen Wellen verraten zudem etwas über die Beschaffenheit des Gesteins.

Diese Erkenntnisse tragen zu besseren Gefährdungsabschätzungen bei. Deshalb liefern laut dem SED auch ruhigere Erdbebenjahre einen wichtigen Erkenntnisgewinn.

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