Im Kanton Luzern war die Anzahl der Straftaten im Jahr 2019 erneut rückläufig.
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Luzerner Polizei. (Symbolbild) - Luzerner Polozei

Die Luzerner Polizei veröffentlicht wiederum einen umfassenden Geschäftsbericht zu ihren Tätigkeiten des Jahres 2019. Mit einem Stellenetat von 783,6 Stellen ist die Luzerner Polizei für die Sicherheit und Ordnung im Kanton Luzern zuständig.

Nebst der Bewältigung des Alltagsgeschäfts – die Luzerner Polizei hat letztes Jahr 88‘637 Notrufe entgegengenommen und im Schnitt alle 20 Minuten einen Einsatz ausgelöst – wurden im Jahr 2019 im Bereich der Zusammenarbeit mit verschiedenen Korps Meilensteine gesetzt. Ein wichtiges Projekt stellt dabei die geplante gemeinsame Einsatzleitzentrale für die Polizeikorps der Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden zusammen mit dem Rettungsdienst dar. Für Polizeikommandant Adi Achermann ist die kantonsübergreifende Zusammenarbeit ein wichtiger Faktor, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein.

«Im Bereich Technik geht es längt nicht mehr ohne eine Zusammenarbeit mit anderen Polizeikorps», hält Achermann fest. So sei etwa auch gegen die Cyberkriminalität das kantonsübergreifende Netzwerk NEDIK aufgebaut worden.

Kriminalpolizei

Die Cyberkriminalität war denn gerade auch für die Kriminalpolizei (Kripo) eine der grossen Herausforderungen des letzten Jahres. In einer internen Reorganisation hat die Kripo neue Strukturen geschaffen, um unter anderem auch der Cyberkriminalität effizienter zu begegnen.

«Die Bereiche IT-Forensik, IT-Ermittlung und technische Ermittlungsunterstützung wurden zu einer Einheit zusammengeführt, um die Kräfte im Kampf gegen die Internetkriminalität konzentriert einsetzen zu können», sagt Kripo-Chef Jürg Wobmann. Die steigenden Fallzahlen bei den Betrügen (STGB Art. 146) sind zu einem grossen Teil auf das Phänomen Cybercrime zurückzuführen.

Nicht nur grössere Unternehmen sind von Hackerangriffen betroffen, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger, die durch betrügerische Internetmaschen geprellt werden. Die Betrugsfälle stiegen 2019 gegenüber dem Vorjahr um 61 Prozent an (806 Fälle).

Erfreulich ist hingegen der Rückgang bei den Einbruchdiebstählen. Wurden im Vorjahr noch 1279 Einbrüche vermeldet, waren es im Jahr 2019 noch 1016 (-21 Prozent). Auch bei den Fahrzeugdiebstählen war ein Rückgang von 12 Prozent zu verzeichnen.

Im Bereich des Menschenhandels wurden in den letzten Jahren jeweils keine Fallzahlen verzeichnet. Dies hatte unter anderem damit zu tun, dass gesetzliche Grundlagen für Kontrollen im Sexmilieu fehlten. Mit dem revidierten Gewerbepolizeigesetz, das auf den 1. Januar 2020 in Kraft trat, hat die Kriminalpolizei nun wieder den entsprechenden Handlungsspielraum, um den Themenbereich «Menschenhandel» zu bewirtschaften.

Die Fachgruppe Sexualdelikte wurde auch personell aufgestockt, um der Strategie des kantonalen Justiz- und Sicherheitsdepartements, Fällen von Menschenhandeln vermehrt aufzudecken und den Kontrolldruck in diesem Bereich zu erhöhen, Rechnung zu tragen. Trotz der insgesamt positiven Zahlen sagt Jürg Wobmann: «Die erfreuliche Feststellung, dass die Kriminalitätsquote im Berichtsjahr leicht rückläufig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Täterschaft zunehmend professioneller vorgeht und die Ermittlungsverfahren dadurch noch komplexer geworden sind.»

Sicherheits- und Verkehrspolizei

Die Uniformpolizei ist im Kanton Luzern rund um die Uhr im Einsatz und leistete über 83‘000 Stunden an sogenannter «präventiver Präsenz». Die Sichtbarkeit der Polizistinnen und Polizisten führt auch dazu, dass weniger Straftaten oder Übertretungen begangen werden.

Nach Eingang eines Notrufs waren die Patrouillen im Schnitt innert 10,5 Minuten am Einsatzort. Damit wurde der Wert vom Vorjahr unterboten.

Als erstintervenierende Behörde rückte die Luzerner Polizei im Jahr 2019 rund 400mal wegen häuslicher Gewalt oder Familienstreitigkeiten aus. Hinter dieser stattlichen Zahl von familiären und partnerschaftlichen Krisen stecken viele Einzelschicksale. «Ein Einsatz im Kontext mit häuslicher Gewalt erfordert viel Fingerspitzengefühl und stellt für die Polizei eine grosse Herausforderung dar – besonders dann, wenn zusätzlich Kinder involviert sind», sagt Pius Ludin, Chef der Sicherheits- und Verkehrspolizei. Die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Übergriffe im häuslichen Bereich dürfte allerdings noch höher sein.

 Die Verkehrspolizei musste im Jahr 2019 zu 2138 Unfällen auf den Luzerner Strassen ausrücken. Das sind 11 mehr als im Vorjahr. Erfreulicherweise mussten weniger Verunfallte, vor allem weniger Schwerverletzte (145, Vorjahr: 173) verzeichnet werden. Zehn Personen starben 2019 bei Verkehrsunfällen (Vorjahr: 13).

Die häufigste registrierte Hauptursache für Unfälle war 2019 auf das Fehlverhalten der Person beim Fahren (Vortritt, Unaufmerksamkeit, Ablenkung und Geschwindigkeit) zurückzuführen. An zweiter Stelle liegt der Zustand der Person (Alkohol, Betäubungsmittel, Übermüdung, Schwächezustand). Pius Ludin stellt klar: «Verantwortlich für die Unfälle ist meistens der Mensch.»

Mit verstärkter Prävention gegen Straftaten

Die Luzerner Polizei legt einen grossen Fokus auf die Prävention. Der Präventionsdienst hat im vergangenen Jahr nicht nur über 27‘000 Schülerinnen und Schüler im Bereich Verkehr geschult, sondern auch im Bereich der Kriminalprävention Beratungen durchgeführt. Polizeikommandant Adi Achermann ist überzeugt, dass mit verstärkter Prävention die Anzahl an Straftaten und Übertretungen weiter gesenkt werden kann.

Das Beratungsangebot wird deshalb laufend angepasst und erweitert, gerade auch im Bereich der Sicherheit im Internet. Die Präventionsangebote der Luzerner Polizei sind ersichtlich unter www.polizei.lu.ch.

Regierungspräsident betont das subjektive Sicherheitsgefühl

Auch Regierungspräsident Paul Winiker, Vorsteher des Justiz- und Sicherheitsdepartements, betont die Wichtigkeit der Prävention. «In meinen einleitenden Worten zum Jahresbericht 2019 der Luzerner Polizei halte ich fest, dass Präventionsarbeit generell einer der wichtigsten Bausteine ist, wenn es um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung geht», sagt Winiker.

Unter dem Eindruck des Coronavirus sei diese Botschaft noch einmal wichtiger geworden: «Neben vielen tausend Helferinnen und Helfern braucht es auch die Präsenz der Uniformpolizei, die zur Einhaltung der Verhaltensregeln mahnt, aber auch eingreift, wo dies notwendig wird.»

Rückfragen

Aufgrund der ausserordentlichen Lage (COVID-19) stehen die Mitglieder der Geschäftsleitung der Luzerner Polizei den Medien für Interviews nicht zur Verfügung. Für Rückfragen wenden Sie sich heute zwischen 10:00 und 12:00 Uhr an den Chef Kommunikation.

Geschäftsbericht 2019

Den vollständigen Geschäftsbericht 2019 der Luzerner Polizei sowie die polizeiliche Kriminalstatistik und die Verkehrsstatistik finden Sie auf der Website unter

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