Ganz nach dem Namen der SRF Quizshow «1 gegen 100» verlief auch die «No Billag»-Abstimmung in der Bündner Gemeinde Donat. Die ganze Gemeinde schickte die Initiative klar bachab. Die ganze Gemeinde? Nein, ein einziger Stimmbürger leistete vehement Widerstand.
Nur Garagier Hermann hat in Donat GR gegen die SRG gestimmt! - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz lehnte die NoBillag-Initiative mit 71 Prozent ab.
  • Etwas über dem Schweizer Durschnitt liegt der Kanton Graubünden mit 77 Prozent Nein Stimmen.
  • Ganz klar bachab geschickt, wurde die Initiative von der Bündner Gemeinde Donat mit 99 Prozent.

Keine einzige Bündner Gemeinde sagte Ja zur «No Billag»-Initiative. Mit voller Wucht wurde sie von der kleinen Berggemeinde Donat mit 99,03 Prozent bachab geschickt. Rekord! Von 103 Einwohnern, legten 102 ein Nein in die Urne. Gemeindepräsident Walter Battaglia sagt zu Nau: «Ich kann nicht sagen, wer für die Initiative gestimmt hat. Es zählt die Meinungsfreiheit.»

Nau-Reporterin Lara Marty hat den Ja-Stimmer in Donat ausfindig gemacht. Es handelt sich um Garagier Hermann Nicca. Er begründet zu Nau: «Ich bezahle privat gerne die Billag-Gebühren. Es ist aber nicht in Ordnung, dass ich für meine drei Firmen auch noch bezahlen muss.»

NoBillag Abstimmung in Donat GR: 1 gegen 100 - Nau

Für Graubünden stand viel auf dem Spiel

Das Schweizer Stimmvolk lehnte «No Billag» mit 71,6 Prozent ab. Die Initiative erreicht in keinem Kanton eine Ja-Mehrheit. Im Kanton Graubünden sagten gar 77,2 Prozent Nein zur Abschaffung der Rundfunkgebühren. Eine Eindeutigkeit, die wenig überraschend kommt, denn für Graubünden stand bei der Abstimmung viel auf dem Spiel. Es drohte das Verschwinden der nationalen Radio- und Fernsehsendern mit ihrer dreisprachigen Berichterstattung. Die Romanische Sprache hätte an Präsenz und mit der Zeit bestimmt auch an Vielfalt eingebüsst.

Nebst der bedrohten Medien- und Sprachenvielfalt hätte die Annahme der Initiative auch die Existenz der regionalen Radio- und TV-Sender der Somedia gefährdet und damit zahlreiche Arbeitsplätze in Chur, wie auch in den Randregionen gekostet. Dementsprechend hoch war in Graubünden mit 54 Prozent die Stimmbeteiligung. Und in Donat kann man sich laut Gemeindepräsident Battaglia nicht erinnern, wann zuletzt 100 Stimmzettel ausgezählt wurden.

NoBillag Abstimmung in Donat GR: 1 gegen 100
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