EU-Kommissionvizepräsident Valdis Dombrovskis kritisiert den Haushaltsentwurf Italiens scharf.
EU-Kommissionsvizepräsident  auf einem informellen Meeting in Wien.
EU-Kommissionsvizepräsident auf einem informellen Meeting in Wien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • EU-Kommissionsvize sieht im Haushaltsplan Italiens einen EU-Rechtsbruch.
  • Italiens Regierung plant eine Anhebung der Wirtschaftsleistung.

Die neuen Schuldenpläne der italienischen Regierung stehen nach Ansicht von EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis im Widerspruch zu EU-Recht. «Es ist klar, dass der präsentierte Haushaltsplan - der anstelle einer Reduzierung des Strukturdefizits einen erheblichen Anstieg vorsieht - im Widerspruch mit Italiens Zusagen steht, denen alle EU-Staaten zugestimmt haben», sagte Dombrovskis der italienischen Zeitung «Corriere della Serra» heute Samstag. Wie jedes Land in der Eurozone habe die italienische Regierung Zusagen und Verpflichtungen zu respektieren.

Die Koalition aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega hatte am Donnerstag das Defizitziel für 2019 auf 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung angehoben. Die Vorgängerregierung hatte 0,8 Prozent angepeilt. Erlaubt sind nach den sogenannten Maastricht-Kriterien 3 Prozent. Italien weist aber eine hohe Staatsverschuldung auf - etwa 130 Prozent der Wirtschaftsleistung. Daher ist es verpflichtet, eine ganze Reihe weiterer Vorgaben zu erfüllen. Den vollständigen Haushaltsentwurf muss Rom bis zum 15. Oktober an die EU-Kommission in Brüssel senden. Diese muss die Pläne dann im Detail prüfen.

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