Anfang Februar schlug ein Blitz in Uerikon ZH in das Haus für Mutter und Kind ein. Seither erlebt die Stiftung eine beispiellose Welle der Solidarität.
Anfang Februar kam es im Haus für Mutter und Kind in Uerikon ZH zu einem verheerenden Brand. Heute freut sich die Gesamtleiterin Gabriela Siegrist über eine Welle der Solidarität. - Drone Air Media
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar setzte ein Blitzeinschlag das Haus für Mutter und Kind in Uerikon ZH in Brand.
  • Die Bewohner des betreuten Wohnangebots verloren einen Grossteil ihres Hab und Guts.
  • Jetzt wird das Haus mit Solidarität und Spenden überhäuft.

Vor zwei Wochen trifft es in Uerikon ZH die Falschen: Nachdem ein Gewitter über das Dorf am Zürichsee hinweg zieht, gibt es gegen 16.15 Uhr plötzlich einen lauten Knall. Offenbar ist ein Blitz in das Dach des Hauses für Mutter und Kind eingeschlagen.

Im betreuten Wohnangebot leben Mütter oder schwangere Frauen in Not, die aufgrund ihrer persönlichen oder sozialen Situation nicht in der Lage sind, den Alltag mit den Kindern alleine zu bewältigen.

Acht Erwachsene und elf Kinder sind zum Zeitpunkt des Einschlags im Haus.

flächenbrand
Der Brand in Uerikon ZH wurde wohl durch einen Blitzeinschlag ausgelöst.
Das Haus stand innert weniger Minuten in Flammen.
Heute gleicht das Haus einer Ruine.
Die Ruine ist für die Arbeiten eingehüllt und nicht bewohnbar.
So sah das Haus für Mutter und Kind vor dem tragischen Ereignis aus.
Das Haus befindet sich in Uerikon ZH auf einer Anhöhe mit Sicht auf den Zürichsee.
Das Herrschaftshaus bietet acht Frauen mit ihren Kindern Betreuung, Unterstützung und Begleitung.

Als die Feuerwehr wenige Minuten später eintraf, brannte der Dachstock des Gebäudes bereits lichterloh.

Gebäude unbewohnbar

Die Flammen zeigen kein Erbarmen mit dem Zuhause und dem Besitz der Mütter und ihrer Kinder. Das Gebäude ist nicht mehr bewohnbar. Was das Feuer nicht mitnimmt, zerstört der Rauch und schliesslich das Wasser. Der entstandene Sachschaden wird aktuell noch beziffert, dürfte aber mehrere Hunderttausend Franken betragen.

Uerikon
Der Dachstock ist komplett ausgebrannt. - Mutter & Kind Haus Uerikon

Gabriela Sigrist, die Gesamtleiterin des Hauses, ist primär dankbar dafür, dass niemand verletzt wurde. Alle Bewohnenden konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Aktuell ist die Brandruine des «MuKi» eingepackt.

Aufgrund des Knalls geht die Polizei von einem Blitzeinschlag aus. Noch steht die definitive Abklärung der Brandermittler und Versicherung aus.

«Wurden von Solidarität überrollt»

Seither erlebt Sigrist eine überwältigende Welle der Solidarität. Bereits in der Unglücksnacht haben zahlreiche Nachbarn umgehend ihr Zuhause angeboten, um die Bewohner kurzfristig aufzunehmen. Die Gemeinde Stäfa stellte ausserdem eine Turnhalle bereit.

Die Leitung des Hauses für Mutter und Kind ist ausserdem von Sachspenden regelrecht «überrollt» worden. Es hätten sich derart viele Menschen innert kurzer Zeit bei Sigrist gemeldet, dass sie bis heute noch nicht nachgekommen ist, alle E-Mails zu beantworten. Dazu kommen finanzielle Spenden, die auf das angegebene Spendenkonto der Website geflossen sind.

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Gabriela Sigrist freut sich unglaublich über die grosse Anteilnahme am Schicksal des Hauses und der Bewohner. - Drone Air Media

Eine grosse Geste hat auch eine Immobilienfirma gemacht, welche ein leer stehendes Anwesen ganz in der Nähe besitzt. So hat die Hausleitung ein Angebot erhalten, dieses Anwesen zwischenzeitlich beziehen zu können, wenn es sich für den Zweck eignen würde.

«Das ist natürlich grossartig für uns», sagt die sichtlich gerührte Hausleiterin. «Denn das Wichtigste ist, dass die Frauen und Kinder so schnell wie möglich wieder so etwas wie eine normale Normalität erleben dürfen.»

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