Zürcher Forscher können Gasbläschen durch das Gehirn steuern

Keystone-SDA
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Zürich,

In Zukunft könnten Forscher mit Schallwellen kleine Gasbläschen im Gehirn steuern, um Medikamente an die richtige Stelle zu transportieren.

Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, kurz ETH.
Die Forschenden der ETH setzten Bildgebungsverfahren wie Lichtmikroskopie und Kryo-Elektronenmikroskopie ein, um die Funktionsweise des Bakteriums zu untersuchen. (Archivbild) - Nau.ch / Miriam Danielsson

Mit Schallwellen können Forschende kleine Gasbläschen im Gehirn steuern. In Zukunft könnten die Bläschen mit Medikamenten bestückt werden, um diese an den richtigen Ort im Gehirn zu bringen, wie die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) und die Universität Zürich (UZH) am Donnerstag mitteilte.

Wissenschaftler setzen laut den Hochschulen grosse Hoffnung in die Möglichkeit, Medikamente im Gehirn künftig gezielter an einem eng begrenzten Wirkort zu deponieren. Denn bisher haben Medikamente für Erkrankungen im Hirn wie Hirntumore, Hirnblutungen und psychische Erkrankungen oft starke Nebenwirkungen, weil sie in der ganzen verworrenen Blutversorgung des Gehirns zirkulieren.

Forschenden der ETH Zürich, der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich sei es nun erstmals gelungen, mit Ultraschall Gasbläschen im Gehirn einer Maus zu navigieren.

Forscher steuern Bläschen durch Blutkreislauf

Dafür spritzten die Forschenden die Bläschen in den Blutkreislauf der Mäuse. Um sie zu steuern, brachten sie am Kopf der Mäuse kleine Energiewandler an, die Schallwellen erzeugen.

Mit diesen konnten sie die Bläschen gegen die Fliessrichtung des Blutstroms bewegen, und sie in feinste Verästelungen der Blutgefässe navigieren, wie die Wissenschaftler in einer Studie im Fachblatt «Nature Communications» belegten.

In einem nächsten Schritt wollen die Forschenden Wirkstoffmoleküle aussen an die Bläschen heften, wie die UZH und die ETH Zürich mitteilten. Schlussendlich wollen sie das Verfahren so weiterentwickeln, dass es in Zukunft auch in Menschenhirnen funktioniert.

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