Wie Tiere in Städten überleben können

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Baden,

Ein internationales Forschungsteam fand eine überraschende Vielfalt an Tierarten in Städten und erarbeitete Strategien, diese erhalten und zu unterstützen.

Strassenhunde Türkei
Die Opposition scheitert mit einer Klage gegen das umstrittene Hundetötungsgesetz in der Türkei. (Symbolbild) - Unsplash

Tiere haben verschiedene Strategien zum Überleben in Städten. In einer neuen Studie im Fachblatt «Nature Communications» untersuchte ein internationales Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung diese Strategien von wilden Stadttieren.

Die Erkenntnisse könnten helfen, die Artenvielfalt in Städten zu unterstützen, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Donnerstag mitteilte.

Mehr Grünflächen in Städten denkbar

Für die Schweiz schlagen die Forscher in der WSL-Mitteilung vor, die Städte zwar zu verdichten, dabei aber genügend Grünflächen einzuplanen. So könnten beispielsweise Dächer vermehrt begrünt werden. Wichtig sind laut den Forschern auch Verbindungen zwischen verschiedenen Grünflächen.

Als Teil eines internationalen Forschungskonsortiums haben Forscher der WSL Daten zum Körperbau, zur Fortpflanzung und zur Ernährung verschiedener Tierarten aus 379 Städten auf 6 Kontinenten analysiert. Zu den untersuchten Tierarten gehörten Bienen, Laufkäfer, Vögel, Fledermäuse, Amphibien und Reptilien.

Dabei fanden sie vier verschiedene Strategien, die den Tieren ein Überleben in Städten ermöglichen. Erstens gibt es die «mobilen Generalisten» wie Fledermäuse und Laufkäfer, die sich nicht auf eine bestimmte Nahrungsquelle beschränken und weite Strecken zurücklegen können.

Mehr Artenvielfalt in Städten als vermutet

Die Forscher hatten erwartet, in den Städten vor allem Generalisten zu finden, wie es von der WSL hiess. Sie fanden aber auch Tiere, die ihr Leben in einem Gebiet verbringen und sich auf das dort vorhandene Futter spezialisierten. Zu den sogenannten «Standort-Spezialisten» gehören etwa Amphibien und Reptilien. Diese seien in Städten durch Umweltverschmutzung und durch den Verlust ihrer Lebensräume stark gefährdet, so die WSL.

Die dritte Gruppe sind «Standort-Generalisten» wie Wildbienen und Vögel, die zwar an einem Ort leben, aber bei ihrer Nahrungsaufnahme nicht wählerisch sind. Schliesslich vermuten die Forscher das Vorhandensein von «mobilen Spezialisten», die sich auf eine bestimmte Nahrungsquelle spezialisiert haben, aber grosse Entfernungen zurücklegen, um sie zu finden. Direkt beobachten haben sie diese in der Studie aber nicht.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Strassenhunde
7 Interaktionen
Vor G20-Gipfel

MEHR AUS BADEN

Neuenhof AG
Neuenhof AG
Villnachern
Villnachern