Vor allem tiefliegende Ökosysteme litten unter dem Sommer 2018

Keystone-SDA
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Zürich,

Forschende haben fünf Standorte auf die Folgen des Hitzesommers 2018 untersucht. Während tiefliegende Ökosysteme litten, konnten höhere mehr produzieren.

Sonne Wetter
Es herrscht sonniges Wetter. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende haben die Reaktion von fünf Standorten auf den Sommer 2018 untersucht.
  • Ein übergreifendes Ergebnis konnte dabei nicht festgestellt werden.
  • Fast alle Ökosystems setzten jedoch in jenem Sommer mehr Treibhausgase frei.

Die Hitze und Dürre im Jahr 2018 hat besonders Ökosystemen in tiefen Lagen zugesetzt. Ein anderes Bild zeigte sich in höheren Gefilden: Dort profitierte die Natur von den wärmeren Temperaturen und der längeren Vegetationszeit.

Forschende der ETH Zürich, der Universität Zürich und der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft untersuchten, wie Wälder, Äcker und Wiesen auf den Sommer 2018 reagierten. Sie präsentierten ihre Resultate aus Messungen von fünf Schweizer Standorten nun im Fachmagazin «Phil Trans B» der Royal Society. Die Orte liegen zwischen 400 und 2000 Meter über Meer.

Einige kurbelten Produktivität an

Demnach reduzierte sich die Produktivität des Mischwaldes auf der Lägeren und den Wiesen auf der Chamau ZG um 20 Prozent. Diese Resultate ergeben sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren. Der Nadelwald bei Davos GR, die Wiese bei Früebüel ZG und die Alpweide Weissenstein GR kurbelten ihre Produktivität an.

Die höher gelegenen Ökosysteme profitierten nicht nur von den warmen Temperaturen, sondern auch von den ergiebigen Schneefällen im Winter zuvor. Dadurch konnten sie sich einen Feuchtigkeitsspeicher für den Sommer aufbauen - das gelang den tiefer gelegenen Standorten nicht.

Ökosysteme setzen auch mehr Treibhausgase frei

«Die Wasserverfügbarkeit ist ein entscheidender Faktor, wie Ökosysteme Hitzeperioden überstehen.» Dies sagte Nina Buchmann von der ETH Zürich gemäss der Mitteilung vom Montag. «Deshalb muss man bei der Untersuchung einer Dürre nicht nur die eigentliche Trockenperiode berücksichtigen.»

Fast alle untersuchten Systeme nahmen im Sommer 2018 mehr Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre auf. Aber sie setzten gleichzeitig auch mehr des Treibhausgases frei.

«Insgesamt resultiert das in einer geringeren Netto-​Kohlenstoffaufnahme für die beiden Wälder und die Wiese auf der Chamau.» Dies sagte die Erstautorin Mana Gharun, ebenfalls von der ETH. Das sei ein ungünstiger Befund. Da man unter wärmeren Bedingungen davon ausgehe, dass Ökosysteme einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten könnten.

Direkte Konsequenzen für Fleisch- und Milchproduktion

Dass die Wälder in der Schweiz im Hitzesommer nachhaltigen Schaden erlitten hatten, zeigte bereits eine Basler Studie. Demnach vertrockneten die Bäume schneller, trieben im Folgejahr nicht mehr aus oder waren gar abgestorben. Auch Buchmann sagte nun: «Für die Fichten im Tiefland wird es mittelfristig ungemütlich.» Denn Fichten schlagen nicht tiefe Wurzeln, wodurch sie eher von Dürren betroffen sind als andere Bäume.

Zwar erholen sich Wiesen nach einer Trockenphase schneller als Wälder. Doch wenn wegen der zunehmenden Trockenheit in tieferen Lagen weniger Gras wächst, hat das direkte Konsequenzen für die Milch-​und Fleischproduktion.

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