Die Universität Zürich schafft die erste Gendermedizin-Professur in der Schweiz. Somit sollen Frauen in der Medizinforschung in den Fokus geraten.
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Die Universität Zürich. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwischen Männern und Frauen gibt es in der Medizin Unterschiede.
  • Trotzdem werde ein Grossteil der Forschung noch auf Männer ausgerichtet.
  • Nun schafft die Universität Zürich einen Lehrstuhl für Gendermedizin.
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Die Universität Zürich schafft einen neuen Lehrstuhl für Gendermedizin. Es ist die erste Gendermedizin-Professur schweizweit. Damit sollen Frauen in der Medizinforschung in den Fokus gerückt werden.

«Dass es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, weiss man seit dreissig Jahren. Dennoch werden Frauen immer noch nicht angemessen behandelt», wurde Catherine Gebhard in einer Mitteilung der Universität Zürich (UZH) vom Montag zitiert. Sie ist Professorin am Inselspital Bern, und forscht bereits seit einigen Jahren zu Gendermedizin.

Frauen haben höheres Risiko für Herzinfarkt-Fehldiagnose

Trotz dieses Wissens werde der Grossteil der Forschung jedoch auch heute noch auf Männer ausgerichtet. Das zeige sich auch an den tierexperimentellen Studien, die hauptsächlich an männlichen Tieren durchgeführt würden. Die Folge: Frauen werden unterversorgt. So sei etwa das Risiko, eine Fehldiagnose bei einem Herzinfarkt zu erhalten, für eine junge Frau sieben Mal höher als bei einem Mann im gleichen Alter.

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Arzt mit Stethoskop. (Symbolbild) - dpa/AFP/Archiv

Vier aussichtsreiche Kandidatinnen haben laut Mitteilung der Universität Zürich an einem öffentlichen Symposium ihre Forschung bereits vorgestellt. Spätestens ab Anfang 2024 soll die Professur besetzt sein. Finanziell möglich geworden sei der neue Lehrstuhl durch die massgebende Anschubfinanzierung mehrerer Stiftungen.

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