Mit Solar Orbiter werden diese Woche erstmals «Nahaufnahmen» der Sonne gemacht – aus 77 Millionen Kilometern Distanz.
Solar Orbiter
Eine grafische Darstellung des Solar Orbiter. - ESA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sonde Solar Orbit erreicht erstmals den sonnennächsten Punkt ihres Orbits.
  • Sie fährt nun ihre Messinstrumente und Teleskope für erste Kalibrierungen hoch.

Solar Orbiter: So nennt sich die derzeitige ESA-Mission zur Erforschung der Sonne. Deren gleichnamige Raumsonde hat heute zum ersten Mal den sonnennächsten Punkt ihrer Umlaufbahn erreicht – das erste Perihel. Rund 77 Millionen Kilometer trennten die beiden Himmelskörper noch. Das ist in etwa die Hälfte der Distanz zwischen Sonne und Erde.

In den nächsten Tagen wird die ESA alle zehn wissenschaftlichen Instrumente an Bord einschalten und testen. Mit sechs Teleskopen will man ausserdem erstmals aus einer solchen Nähe Aufnahmen unseres Zentralgestirns machen. Es gibt zwar schon hochauflösende Bilder der Sonne, die auf der Erde gemacht wurden. Doch durch die Atmosphäre wird ein grosser Teil des Sonnenspektrums absorbiert.

Solar Orbiter
Die Oberfläche der Sonne, aufgenommen vom Teleskop «Daniel K. Inouye» (zVg) - sda - University of Hawaii

Bisher ist die Raumsonde Solar Orbiter erst viereinhalb Monate unterwegs. Diese ersten Messungen und Bilder werden hauptsächlich der Kalibrierung der Instrumente dienen. Momentan befindet sie sich in der sogenannten «Cruise Phase». Diese soll noch bis November 2021 andauern.

Bis dahin wird sich Solar Orbiter der Sonne auf 42 Millionen Kilometer nähern. Somit wird sie dem Stern näher sein als Merkur, der sonnennächste Planet unseres Systems. Erst dann beginnt die eigentliche, wissenschaftliche Phase der Mission.

Die Animation zeigt die Flugbahn von Solar Orbiter um die Sonne.

Bis die ersten Sonnenbilder von Solar Orbit veröffentlicht werden können, dauert es noch bis etwa Mitte Juli. Da die Sonde derzeit 134 Millionen Kilometer entfernt ist von der Erde, dauert der Download der Bilder ungefähr eine Woche. Die Bilder müssen danach zuerst von den Wissenschaftlern bearbeitet werden, bevor sie veröffentlicht werden können.

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