Schweizer Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, mit dem Wunden gelötet statt genäht werden können. Dies soll gefährliche Komplikationen vermeiden.
Wunden Schweizer Wissenschaftler
Die Wissenschaftler entwickelten ein neues Verfahren zum Verschliessen von Wunden. - Empa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Verfahren erlaubt es, Wunden zu verschmelzen und nicht mehr zu nähen.
  • Die verantwortlichen Schweizer Forscher haben das Lötverfahren zum Patent angemeldet.
  • Die neue Methode verspricht eine schnelle, stabile Verbindung von Wunden.
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Schweizer Wissenschaftler haben eine neue Methode zum Verschliessen von Wunden entwickelt. In einem Lötverfahren wird dabei Gewebe verschmolzen. Damit sollen lebensbedrohliche Komplikationen bei undichten Nähten verhindert werden.

An der Entwicklung beteiligt waren Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) sowie der ETH Zürich. Wie die Empa bekannt gab, sei das Verfahren zum Patent angemeldet.

Das Löten von Wunden mit der neuen Methode funktioniert im Prinzip wie das Zusammenlöten von zwei Metallen. Es braucht ein sogenanntes Lot, das bei einer tiefen Temperatur schmilzt, mit dem man die zwei Teile verkleben kann. Bei Metallen dient in der Regel eine Metallmischung mit Kupfer als Lot.

Wunden löten dank Nanopartikeln

Für das Zusammenlöten von Gewebe haben die Forschenden eine Eiweiss-Gelatine-Paste entwickelt, die als Lot dient. In dieser Paste befinden sich zwei Arten von Nanopartikeln. Zum einen sogenannte Titannitrid-Nanopartikel, die Licht in Wärme umwandeln.

Wunden Schweizer Forscher Petrischale
Als Lot dient eine Paste. - Empa

Wird die Paste mit einem Laser bestrahlt, erwärmt sie sich. Zum anderen enthält die Paste sogenannte Bismutvanadat-Partikel, die als eine Art Thermometer dienen. Sie senden laut der Empa in Abhängigkeit von der Temperatur Licht einer bestimmten Wellenlänge aus. So ermöglichen sie eine sehr genaue Temperaturregelung in Echtzeit.

In Labortests mit verschiedenen Gewebeproben erreichten die Forschenden damit eine schnelle, stabile Verbindung von Wunden. Wie sie in einer im Fachblatt «Small Methods» publizierten Studie bewiesen. Zum Beispiel an Organen wie der Bauchspeicheldrüse oder der Leber. Ebenso erfolgreich verlief laut der Studie das Versiegeln von Gewebestücken wie der Harnröhre, des Eileiters oder des Darms.

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