Ein neuer Ansatz könnte die Behandlung von Leukämie revolutionieren, so ein Basler Forschungsteam.
Universität Basel
Die Universität Basel. (Archivbild) - Universität Basel

Mit einem neuen Ansatz könnte Leukämie gezielter behandelt werden. Ein Basler Forschungsteam hat eine Methode entwickelt, mit der kranke Blutzellen im Körper zerstört werden und gleichzeitig ein neues Blutsystem mit gespendeten Blutstammzellen aufgebaut werden kann.

In der Fachzeitschrift «Nature» berichte das Team von vielversprechenden Ergebnissen in Tierversuchen und mit menschlichen Zellen im Labor, teilte die Universität Basel am Mittwoch mit.

Das kranke Blutsystem durch ein gesundes zu ersetzen, ist bei aggressiven Leukämien die einzige Chance auf Heilung. Dazu werden in der Regel in einem ersten Schritt die körpereigenen Blutstammzellen und die meisten Blutzellen durch eine Chemotherapie zerstört. Anschliessend werden den Patientinnen und Patienten Stammzellen eines Spenders per Infusion verabreicht. Ein Verfahren, das laut der Universität mit Nebenwirkungen und Risiken für Komplikationen verbunden ist.

Sanfterer Ansatz zur Behandlung

In der neuen Studie stellten die Forschenden um Lukas Jeker von der Universität einen sanfteren Ansatz vor. Die kranken Blutzellen werden dabei mit spezifischen Antikörpern behandelt, die mit einem daran gekoppelten Zellgift ausgestattet sind, das alle Blutzellen im Körper der Patientin oder des Patienten anhand eines Oberflächenmoleküls erkennt.

Gleichzeitig erhalten die Patientinnen und Patienten neue, gesunde Blutstammzellen. Bei diesen fremden Zellen veränderten die Forschenden mit gentechnischen Methoden das Oberflächenmolekül so, dass das Zellgift sie nicht erkannte. Die Veränderung der gespendeten Stammzellen wird laut der Uni Basel als «Shielding» bezeichnet.

«Der neue Ansatz könnte neue Behandlungsoptionen auch für jene Patientinnen und Patienten bieten, deren Gesundheitszustand die nötige Chemotherapie für eine Stammzelltransplantation nicht erlaubt», wurde Co-Erstautorin Romina Matter-Marone von der Universität zitiert. Zwar brauche es noch weitere Tests und Optimierungen, erste klinische Studien sollten aber bereits in wenigen Jahren starten.

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