Mehrheit der Lernenden erlebt psychische Probleme während Lehre

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Leimental,

Eine aktuelle Befragung zeigt, dass psychische Probleme bei Lernenden zunehmen. Dabei sind Symptome von Depressionen, Angststörungen oder ADHS häufig.

Trauriger Junge am Laptop
Die Hälfte der Lernenden wird laut Studie durch psychische Probleme in der Lehre eingeschränkt. (Symbolbild) - depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Schüler haben laut einer Befragung während der Ausbildung psychische Probleme.
  • Diese umfassen sowohl negative Gedanken als auch psychische Krankheiten.
  • Die Hälfte der Lernenden wird durch die Probleme in der Lehre eingeschränkt.

61 Prozent der Lernenden erlebten während der Berufslehre psychische Probleme. Diese reichen von negativen Gedanken und Gefühlen bis hin zu psychischen Krisen und Krankheiten. Das zeigt eine Befragung von rund 45'000 Lernenden.

Auch Symptome von Depressionen, Angststörungen oder ADHS seien häufig. Dies zeigte eine Befragung von Workmed, dem Zentrum für Arbeit und psychische Gesundheit vom Montag. Die Hälfte der Lernenden werde durch die Probleme in der Lehre eingeschränkt.

Berufliche Belastungen als Auslöser

Diese würden etwa zu gleichen Teilen mitausgelöst durch private Belastungen und Belastungen in der Lehre. Trotz der Belastungen in der Lehre würden Beratungsangebote an den Schulen oder in den Betrieben nicht genutzt.

Knapp zwei Drittel der Lernenden würden lange Arbeitszeiten, wenig Ferien und die Angst vor schulischer Überforderung als häufigste Belastungen angeben. Dies schrieb der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in einem Communiqué ebenfalls am Montag.

Mangelndes Verständnis im Lehrbetrieb

An zweiter Stelle mit 60 Prozent folge das mangelnde Verständnis des Lehrbetriebs bei Fehlern oder persönlichen Schwierigkeiten.

Um Lernende zu entlasten, fordert der SGB mehr Anerkennung und Erholung. Eine laufende Petition für «8 Wochen Ferien in der Lehre» sei am vergangenen Wochenende unterschrieben worden. Und zwar von mehr als 95'000 Lernenden und Jugendlichen.

Hohe Abbruchquote trotz gutem Arbeitsklima

Die Hälfte der Lernenden habe sich schon überlegt, die Lehre abzubrechen. Und jeder Zehnte würde seinen Lehrbetrieb nicht weiterempfehlen, schrieb Workmed. Die Befragung zeige aber auch: Trotz psychischer Probleme gehe es über 80 Prozent der Lernenden in der Ausbildung gut oder sehr gut.

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Rund 80 Prozent würden im Lehrbetrieb und in der Berufsschule ein respektvolles Arbeitsklima erleben.

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Kommentare

User #2284 (nicht angemeldet)

Habe gerade mit einer jungen Mutti geplaudert. Sie bemängelte, dass ihre 7-jährige Tochter Hausaufgaben bekomme. Das höre ich ständig. Da fängst ja schon an. Die Unbelastbarkeit wird schon anerzogen. Und wenn sie ins Berufsleben steigen, sind sie "überfordert", da Pflichten und Arbeit ruft. Sie wurden ständig geschont und das ist das Ergebnis! Dazu kommt der massige Medienkonsum. Kein Wunder, kommt man nie zur Ruhe und brennt die letzten Batterien aus.

Amediesli

Das Leben ist nun mal kein Ponyhof! Da zeigt sich die Wirkung von Helikoptereltern auf die Widerstandsfähigkeit von Schülern und Lernenden. Früher waren Lehrmeister nicht so verständnisvoll wie heute. Trotzdem haben wir durchgehalten! Natürlich kann man die Ferien in der Lehre denen der Gymischüler anpassen. Das bedeutet dann aber 13 Wochen Ferien, die Lehre dauert 2 Jahre länger, und wenn man schon von gleich kangen Spiessen reden will: kein Lohn! Der Bildungsweg Lehre ist nun mal nicht der gleiche wie Gymnasium!

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