Inselspital testet zwei neue Operationsroboter

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Bern,

Das Berner Inselspital testet seit Anfang Juli zwei neue chirurgische Robotersysteme. Das eine arbeitet mit Künstlicher Intelligenz und miniaturisiertem Besteck. Das andere - ein genuin schweizerisches Produkt - ist ein Hybrid mit Namen Dexter, welcher den lebenden Operateuren nur dann assistiert, wenn sie es möchten.

Inselspital Bern Corona
Ein Corona-Plakat im Inselspital Bern. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Dexter hat dieser Tage seine Feuertaufe bestanden und eine tadellose Hysterektonomie (Gebärmutter-Entfernung) mit ermöglicht.

Das teilte die Firma Distalmotion, ein Spin-Off der ETH Lausanne (EPFL), am Freitag mit. Diese Weltpremiere in der Gynäkologie sei das Ergebnis mehrjähriger, enger Zusammenarbeit mit führenden Chirurginnen und Chirurgen bei der Entwicklung von Dexter.

Der erste Dexter-Eingriff ist von Profoessor Michael Müller sowie der Ärztin Sara Imboden und ihrem Team an der Frauenklinik des Inselspitals durchgeführt worden. Er ist Teil eines Early Adopter Progamms, in dem das Inselspital die operativen Möglichkeiten des Systems testet und die operative Herangehensweise für die künftige Anwendung in anderen Spitälern standardisiert. Die Weiterentwicklung neuer Robotik-Anwendungen in der Chirurgie gehöre zum Kernauftrag eines Universitätsspitals, teilte die Insel Gruppe mit.

Robotik-Systeme würden bereits heute routinemässig in der Viszeral- und Thoraxchirurgie, in der Gynäkologie und in der Urologie eingesetzt. Neu dazu kommt nun neben Dexter ein neues System mit dem Namen «Senhance Surgical System». Es nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um während der Operation noch präziser und individueller auf die Situation eines bestimmten Patienten eingehen zu können.

Das System verfügt über ein sogenanntes «haptisches Feedback», ähnlich dem Pannenstreifenzittern des Lenkrades, wenn die Fahrerin oder der Fahrer zu weit von der Fahrbahn abdriftet.

Es steuert während der Operation die Kamera, indem es die Augenbewegungen des Operateurs oder der Operateurin verfolgt. Zudem arbeitet es mit den kleinsten derzeit verfügbaren Operationswerkzeugen von nur drei Millimetern.

«Die Strategie dieses Systems setzt auf eine Perfektionierung der Robotik im äusserst engen Zusammenwirken von Operateurin, Operateur und Roboter. Das Hightech-System soll in den nächsten 12 Monaten im Praxiseinsatz intensiv getestet werden».

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