Immer mehr Kinder sind auf Cashewnüsse allergisch
Laut einer neuen Studie nehmen die allergischen Reaktionen auf Cashewnüsse bei Kindern zu. Ein reifes Immunsystem bei Erwachsenen ist dafür weniger anfällig.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine zunehmende Anzahl von Kindern zeigt allergische Reaktionen auf Cashewnüsse.
- Bei Erwachsenen kommt diese Allergie laut einer Studie hingegen kaum vor.
- Das reife Immunsystem ist offensichtlich weniger anfällig dafür.
Immer mehr Kinder reagieren allergisch auf Cashewnüsse. Das zeigt die Auswertung eines europäischen Allergie-Registers, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Dienstag berichtete. Bei Erwachsenen kommt diese Allergie hingegen kaum vor.
Für die im Fachblatt «Allergy» veröffentlichte Studie analysierte ein internationales Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung Daten des Europäischen Anaphylaxie-Registers. In das Zahlen von 142 Allergiezentren aus verschiedenen Ländern einfliessen.
Erfasst werden dort sogenannte Anaphylaxien – schwere Überreaktionen des Immunsystems auf Auslöser wie Lebensmittel oder Medikamente. Die Symptome reichen von Hautausschlag und Schwellungen bis hin zu Atemnot und anaphylaktischem Schock. Bei dem können im Extremfall Herz und Kreislauf versagen.
Insgesamt gingen 23 Prozent der im Register verzeichneten Lebensmittelallergien auf die Kategorie der auf Bäumen wachsenden Nüsse zurück.
Bei Kindern stand die Cashewnuss in dieser Kategorie laut der Studie an erster Stelle. Während die einheimischen Hasel- und Walnüsse auf die Plätze zwei und drei zurückgefallen sind.
Auch geringere Mengen können gefährlich sein
Bisherige Untersuchungen bestätigen, dass das Immunsystem von Kindern auf ein Eiweiss der Cashewnuss besonders heftig reagiert, wie der SNF erklärte. Es kommt dabei sogar häufiger zu Anaphylaxien als bei einer Erdnussallergie.
Und auch noch geringere Mengen als bei der Erdnuss können einen Anfall auslösen. Bei den Erwachsenen hingegen spielten Allergien gegen Cashewnüsse in den vom Anaphylaxie-Register dokumentierten Fällen kaum eine Rolle. Das reife Immunsystem ist offensichtlich weniger anfällig dafür.
Wahrscheinlich liegt der Anstieg bei den Cashewnüssen laut den Forschenden daran, dass sie in den letzten Jahrzehnten vermehrt konsumiert wurden. Dabei werden Cashewnüsse oft versteckt, etwa in Produkten wie Pesto, oder auch bewusst als vegane Proteinquelle verwendet.
«Dadurch kommen wohl im Vergleich zu früher viel mehr Kinder schon früh mit Cashewnüssen in Kontakt.» Dies erklärte die an der Studie beteiligte Forscherin und Ärztin Karin Hartmann von der Universität und dem Universitätsspital Basel.