Forschende vermessen das Bergsturzgebiet in Blatten VS
Forschende der Universität Zürich (UZH) sammelten im Walliser Bergsturzgebiet Blatten hochaufgelöste Daten von Abrissstelle und Schuttkegel.

Mit verschiedenen Sensoren haben Forschende im Bergsturzgebiet in Blatten im Wallis hochaufgelöste Daten von der Abriss-Stelle und dem Schuttkegel gesammelt. Sie sollen etwa dabei helfen, vorauszusagen, wie schnell das Eis im Schutt schmelzen wird.
«Im Moment interessiert vor allem, wie viel Eis sich im Schuttkegel befindet – und wo genau es sich befindet», wurde Andreas Hüni von der Universität Zürich (UZH) in einer Mitteilung der Uni vom Mittwoch zitiert. Das entscheide unter anderem darüber, wo, wie stark und wie schnell sich der Schuttkegel setzen werde.
Für eine Voraussage, wie rasch das Eis schmelzen wird, ist es unter anderem wichtig zu wissen, ob das Eis mit Stein und Geröll bedeckt ist. Diese erwärmen sich an der Sonne schneller und bringen das darunterliegende Eis damit rascher zum Schmelzen.
Neue Daten verbessern Schuttkegel-Analyse
Weitere erhobene Daten können unter anderem genutzt werden, um das Volumen und Volumenänderungen des Schuttkegels genauer zu berechnen. Die Auswertung der Daten werde nun zahlreiche Forscherinnen und Forscher eine Weile beschäftigen schrieb die UZH.
Die Analyse der Daten soll unter anderem auch bei der Bewältigung künftiger Ereignisse helfen. «Mit der Klimaerwärmung dürfte es wahrscheinlich sein, dass solche Ereignisse im Alpenraum in Zukunft häufiger vorkommen», sagte Hüni. Die Forschenden wollten daher Methoden entwickeln, die eine rasche Analyse solcher Daten ermöglichen.
Die Aufnahmen machten die UZH-Forscher Hüni und Marius Vögtli von einem Flugzeug aus. Sie verwendeten dazu drei verschiedene Messgeräte: das Spektrometer AVIRIS-4, ein Laserscanner (LiDAR) und eine hochauflösende photogrammetrische Kamera.