Zum ersten Mal haben Forscher an der Maya-Ausgrabungsstätte Joya de Cerén menschliche Überreste gefunden. Das Dorf ist vor rund 1400 Jahren verschüttet worden.
Archäologen betrachten eine Ausgrabungsstätte.
Archäologen haben an einer Maya-Ausgrabungsstätte menschliche Überreste gefunden. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am früheren Maya-Dorf in El Salvador hat man erstmals menschliche Überreste gefunden.
  • Das Dorf wurde vor 1400 Jahren wie Pompeji durch einen Vulkanausbruch verschüttet.

Nach gut 40-jährigen Ausgrabungsarbeiten sind am Standort des früheren Maya-Dorfes Joya de Cerén in El Salvador erstmals die Überreste eines Menschen gefunden worden. Das Anfang des Monats entdeckte Skelett sei in einem schlechten Zustand, teilte das salvadorianische Kulturministerium am Donnerstag mit. Bei ihm sei ein aus dem Gestein Obsidian gefertigtes Messer gefunden worden.

Joya de Cerén war vor mehr als 1400 Jahren bei einem Ausbruch des Vulkans Loma Caldera verschüttet worden. Unter der Vulkanasche wurde die Maya-Siedlung aussergewöhnlich gut konserviert und ermöglicht daher Rückschlüsse auf die Lebensweise der Maya.

Maya-Pompeji

Der Mensch, von dem die nun entdeckten Knochen stammen, habe sehr wahrscheinlich am Standort des früheren Dorfes Joya de Cerén gelebt, erklärte die Archäologin Michelle Toledo. Er sei aber nicht durch den Vulkanausbruch im Jahr 535 nach Christus ums Leben gekommen, sondern erst einige Zeit danach.

Der Ausbruch des Loma Caldera war so heftig gewesen, dass mehrere Maya-Siedlungen zerstört wurden. Ausserdem bildete sich durch die Erschütterungen der rund 45 Quadratkilometer grosse Ilopango-See. Die archäologische Stätte liegt rund 35 Kilometer nördlich der Hauptstadt San Salvador und zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Weil der Maya-Ort ein ähnliches Schicksal wie die antike Stadt Pompeji im heutigen Italien erlitt, wird Joya de Cerén mitunter auch «Maya-Pompeji» genannt.

Ad
Ad