Empa-Anlage erzeugt erneuerbares Gas aus Wasserstoff und CO2
Die Empa hat eine Methanisierungsanlage gestartet, die erneuerbares synthetisches Methan als Ersatz für fossiles Erdgas produziert.

Die Empa hat eine neue Methanisierungsanlage in Betrieb genommen. Sie erzeugt synthetisches Methan, das als erneuerbarer Energieträger fossiles Erdgas ersetzen kann.
Die neue Methanisierungsanlage «move-MEGA» produziert Methan aus erneuerbarem Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid (CO2), wie die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) am Dienstag mitteilte. Dabei steigere sie gezielt die Lastflexibilität des Verfahrens, was ein entscheidender Vorteil für die Nutzung schwankender erneuerbarer Stromquellen sei. Die direkte Kopplung dieser Prozesse an einem Standort in dieser Form sei einzigartig.
Zentral bei der Entwicklung des neuen Verfahrens war das Wärmemanagement. Um einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten, seien mindestens zwei Reaktoren erforderlich, die abwechselnd Methan erzeugen und regeneriert beziehungsweise getrocknet werden, hiess es weiter. Das Empa-Team um Florian Kiefer und Andreas Borschulte habe über fünf Jahre daran gearbeitet.
Empa entwickelt CO2-neutrales Methan und Baustoffe
Die Anlage mache es auch möglich, das für die Methanisierungsreaktion erforderliche CO2 direkt aus der Umgebungsluft zu entnehmen. Das erzeugte Methan kann in einem nachgelagerten Schritt mittels Methan-Pyrolyse in festen Kohlenstoff und Wasserstoff aufgespalten werden, wie aktuelle Forschungsprojekte der Empa zeigen. Der feste Kohlenstoff diene langfristig als CO2-Senke und könne in Baustoffen wie Beton oder Asphalt zum Einsatz kommen.
Der gewonnene Wasserstoff eignet sich laut Empa als Energieträger für industrielle Hochtemperaturanwendungen, die bislang auf fossile Energieträger angewiesen sind und sich nur schwer elektrifizieren lassen.