Earth Overshoot Day: Ab Montag leben die Menschen auf Kredit

Ab Montag leben wir auf Kosten des Planeten. Der Earth Overshoot Day rückt damit drei Tage nach vorne.

Das Wichtigste in Kürze

In sieben Monaten konsumierten die Menschen mehr, als nachhaltig produziert werden kann.
Der Earth Overshoot Day ist 2019 drei Tage früher als im vergangenen Jahr.
Rein rechnerisch beanspruchte die Weltbevölkerung die Ressourcen von 1,75 Erden.

Am Montag, nach nur knapp sieben Monaten von 2019, hat die Menschheit mehr konsumiert als die Erde nachhaltig produzieren kann. Damit ist der Earth Overshoot Day früher als im vergangenen Jahr, wie die Umweltorganisation WWF mitteilte.

world overshoot day — Wie der WWF mitteilt, ist der Earth Overshoot Day früher als im vergangenen Jahr. - Keystone

Pflegte jeder einen Lebensstil wie die Schweizer, bräuchte die Menschheit jedes Jahr rund drei Planeten, um ihren Bedarf zu decken. Dies hiess es in einer Mitteilung des WWF.

Wälder abgeholzt, Flüsse verunreinigt, Arten dezimiert: Das Datum des sogenannten Erdüberlastungstages ist nach Berechnung im Kalender so weit nach vorne gerückt, wie noch nie. Rein rechnerisch beanspruchte die Weltbevölkerung die Ressourcen von 1,75 Erden.

Earth Overshoot Day drei Tage früher als 2018

Vor 20 Jahren lag der Tag, ab dem die Menschen aus ökologischer Sicht über ihre Verhältnisse leben, noch im Oktober. 2018 war es der 1. August.

co2 — Eine Fabrik stösst CO2 aus. - Pixabay

Vom Welterschöpfungstag an werden Ressourcen verbraucht, die nicht mehr im Lauf des Jahres nachwachsen. Vor allem der Lebensstil in reichen Industrienationen belastet das Konto. Ärmere Länder gleichen es noch ein wenig aus.

WWF mahnt, weniger Fleisch zu essen

In der Schweiz ist laut WWF das Ernährungsverhalten verantwortlich für 19 Prozent der Treibhausgas-Emissionen und 28 Prozent der privaten Umweltverschmutzung. Wer nur drei Mal in der Woche Fleisch esse, reduziere den ökologischen Fussabdruck um ein Fünftel – im Bereich Nahrung.

Die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen ist laut WWF seit den 70er-Jahren feststellbar. Dazu trügen die Menschen in der Schweiz ihren Teil bei: Sie fliegen im Mittel dreimal so oft wie andere EU-Bürger. Damit steige der CO2-Ausstoss, der den Klimawandel hauptsächlich verursache.