Desoxyribonukleinsäure: Vor 150 Jahren entdeckte ein Basler die DNA
Friedrich Miescher entdeckte vor 150 Jahren ungewollt die Desoxyribonukleinsäure.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor 150 Jahren entdeckte Friedrich Miescher die Desoxyribonukleinsäure (DNA).
- Er wollte eigentlich die Eiweisse untersuchen und entdeckte dabei die DNA.
Eigentlich wollte er die Eiweisse untersuchen, aus denen Zellen bestehen. Dabei entdeckte Friedrich Miescher vor 150 Jahren die Desoxyribonukleinsäure (DNA). Er stiess damit eine Revolution an, die allerdings sehr langsam ins Rollen kam.
An sein Forschungsobjekt kam er über gebrauchte Wundverbände voller Eiter, die er im Spital in Tübingen sammelte. Daraus wusch er weisse Blutzellen (Leukozyten), deren Bestandteile er chemisch untersuchen wollte.
Als Miescher seine Arbeit an den Leukozyten begann, hielt man Proteine (Eiweisse) für den Hauptbestandteil von Zellen. Von der DNA, dem Erbgutmolekül, wusste man noch nichts. Geschweige denn von ihrer Funktion. Obwohl Gregor Mendel wenige Jahre zuvor durch seine Kreuzungsversuche mit Erbsen die Grundprinzipien der Vererbung entdeckt hatte.

Mieschers Ziel war eigentlich, die verschiedenen Typen von Proteinen zu entschlüsseln, aus denen Leukozyten bestehen. Dabei machte er im Jahr 1869 eine seltsame Entdeckung, wie das Basler Friedrich-Miescher-Institut auf seiner Website schreibt: Eine Substanz, deren chemische Eigenschaften nicht der von Proteinen entsprach.
Miescher nannte die Desoxyribonukleinsäure zunächst Nuclein
Da die Substanz offenbar nur im Zellkern vorkam, nannte er sie nach dem lateinischen Wort für «Kern» (nucleus) Nuclein. Der Name klingt heute noch in der chemischen Bezeichnung «Desoxyribonukleinsäure» (kurz DNS, oder Englisch DNA) nach. Miescher entdeckte, dass das Nuclein nicht nur bei Leukozyten, sondern auch bei anderen Zellen vorkam.

Mit seiner ersten Isolation der DNA legte Miescher den Grundstein für eine Revolution, die jedoch nur langsam ins Rollen kam: Erst 1944 konnten die US-Forscher Oswald Avery, Maclyn McCarty und Colin MacLeod nachweisen: Dass DNA – und nicht wie bis anhin angenommen Proteine – Träger der Erbinformation ist. 1953 entschlüsselten James Watson und Francis Crick basierend auf Daten von Rosalind Franklin und Maurice Wilkins die Doppelhelix-Struktur der DNA.







