In Tschechien haben 60'000 Menschen für die Gleichberechtigung von LGBT-Personen demonstriert. Die «Prague Pride»-Parade verlief weitgehend friedlich.
Mehrere Tausend Menschen nahmen an der 13. Prague Pride teil, um die LGBT-Community zu unterstützen. Foto: Slavek Ruta/ZUMA Press Wire/dpa
Mehrere Tausend Menschen nahmen an der 13. Prague Pride teil, um die LGBT-Community zu unterstützen. Foto: Slavek Ruta/ZUMA Press Wire/dpa - sda - Keystone/ZUMA Press Wire/Slavek Ruta
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Prag hat auch dieses Jahr wieder die «Prague Pride»-Parade stattgefunden.
  • Ungefähr 60'000 Menschen haben für die Gleichstellung von LGBT-Personen demonstriert.
  • In Tschechien wird derzeit über einen Gesetzesentwurf zur Ehe für alle diskutiert.

Rund 60'000 Menschen haben in Prag für mehr Rechte für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender-Personen demonstriert. Das teilte die Polizei am Samstag mit. Viele der Teilnehmer waren in Regenbogenfahnen gehüllt oder trugen bunte Kostüme. An der jährlichen «Prague Pride»-Parade nahmen auch prominente Politiker teil, darunter Innenminister Vit Rakusan und Aussenminister Jan Lipavsky.

Der bunte Zug durch die Innenstadt wurde von zahlreichen Polizisten gesichert, verlief aber ohne Zwischenfälle. Rund ein Dutzend Gegendemonstranten hielten Bänder mit Sprüchen wie «Tschechien ist nicht Sodom» hoch. Die Ehe für alle, also die völlige Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften, ist derzeit ein umstrittenes Thema in Tschechien.

Die Ehe für alle bleibt eine Hängepartie

Eine Gesetzesvorlage, welche dies ermöglichen würde, passierte Ende Juni die erste Lesung im Abgeordnetenhaus. Nach Einschätzung politischer Beobachter in Prag wackelt die Mehrheit für die Reform indes wieder. Es wird mit einer monatelangen Hängepartie gerechnet. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM vom Frühjahr befürworteten 58 Prozent der Befragten die Einführung der Ehe für alle: 38 Prozent waren dagegen und vier Prozent unentschlossen.

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