Laut dem globalen Terrorismus-Index sinkt die Zahl der weltweiten Terroropfer weiter. Die neue Bedrohung ist der Rechtsextremismus.
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Anti-Terror Einheiten der niederländischen Polizei. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zum vierten Mal in Folge sank die Zahl der globalen Terroropfer.
  • Die Schweiz bleibt weiterhin unbedeutend, wird aber etwas gefährdeter.

Die Zahl der weltweiten Terroropfer ist im vergangenen Jahr das vierte Mal in Folge gesunken. Das geht aus dem Globalen Terrorismus-Index der Denkfabrik IEP hervor, der am Mittwoch in London veröffentlicht wurde.

Demnach starben 2018 durch Terrorismus weltweit 15 952 Menschen. Verglichen mit 2014, dem bislang schlimmsten Jahr, ist das ein Rückgang um mehr als 50 Prozent. Im Jahr 2017 kamen noch 25 673 Menschen durch Terrorismus ums Leben.

Auch in Europa, inklusive der Türkei, waren 2018 erheblich weniger Terrortote zu beklagen als noch im Vorjahr. Starben 2017 noch mehr als 200 Menschen durch die Hand von Terroristen, waren es 2018 noch 62.

IS-Anhänger in der Türkei
Türkische Polizisten einer Anti-Terror-Einheit stehen während einer Razzia zur Ergreifung mutmasslicher IS-Anhänger neben einem Panzerfahrzeug. - dpa

Gefahr droht Europa dem Bericht zufolge unter anderem durch ehemalige IS-Kämpfer, die nach dem Einmarsch türkischer Truppen in Nordsyrien aus von Kurden kontrollierten Gefängnissen fliehen konnten.

Schweiz etwas gefährlicher

Die Schweiz findet in dem Bericht kaum Beachtung. Im vergangenen Jahr rückte sie in der Rangliste der von Terror am meisten betroffenen Länder um sechs Plätze nach oben auf Rang 118 von von 163 Ländern. Bei der Berechnung fliessen terroristische Vorfälle, Tote, Verletzte und materielle Schäden nach einem bestimmten Schlüssel ein.

Erstmals seit 2003 war der Irak im vergangenen Jahr nicht mehr das am meisten betroffene Land. Dort sank die Zahl der Terroropfer um 75 Prozent auf 1054. Den traurigen Rekord hält nun Afghanistan. Dort starben im vergangenen Jahr 7379 Menschen durch Terrorismus, knapp 60 Prozent mehr als 2017. Entsprechend lösten die Taliban die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als tödlichste Gruppe ab.

Terror Übung Polizei
Westschweizer Polizisten üben einen Einsatz gegen Terroristen im Ausbildungszentrum in Zürich-Opfikon. - Keystone

Auch in Nigeria, Mali und Mosambik verschlechterte sich die Situation deutlich. Nigeria verzeichnete im vergangenen Jahr 2040 Terror-Opfer. In Sub-Sahara-Afrika wurden damit erstmals mehr Terroropfer registriert als in der Region Naher Osten und Nordafrika.

Bedrohung durch Rechtsextremismus

Dafür stieg die Bedrohung durch rechtsextremistischen Terrorismus. In den vergangenen fünf Jahren verdreifachte sich die Zahl der terroristischen Angriffe durch rechtsextreme Täter in Europa, Nordamerika und Ozeanien (Australien und Neuseeland). Im Jahr 2018 starben 26 Menschen weltweit durch rechtsextremen Terrorismus. Im laufenden Jahr bis Ende September waren es bereits 77 Tote.

christchurch attentat
Menschen trauern um die Opfer des rechtsextremistischen Attentats auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch. - Keystone

Trotzdem ist der Anteil rechtsextremer Terroropfer an der Zahl der weltweiten Terror-Toten noch immer gering. Für die meisten Opfer waren islamistische Gruppen verantwortlich.

Der wirtschaftliche Schaden, der 2018 durch Terrorismus entstanden ist, wird von dem Institut auf 33 Milliarden US-Dollar geschätzt.

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