Wissenschaftler: Keine sozialen Medien für Kinder unter 13

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Deutschland,

Soziale Medien bieten viel Raum für Kreativität, bergen aber auch akute Gefahren für Kinder und Jugendliche. Wissenschaftler fordern nun schnelle Änderungen.

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In Australien wird das geplante Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige noch vor Beginn vor dem Obersten Gericht in Canberra geprüft. (Symbolbild) - dpa

Die Nationale Akademie der Wissenschaften hat einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit sozialen Medien gefordert. Bereits in Deutschland, der EU und darüber hinaus bestehende Schutzmassnahmen müssten schnell wirkungsvoller gestaltet und gezielt ergänzt werden, heisst es in einem von der Leopoldina am Mittwoch vorgestellten Papier. Etwa müssten Altersbeschränkungen konsequent durchgesetzt und bessere Möglichkeiten zur von Eltern begleiteten Nutzung geschaffen werden.

Nutzung orientiert am Alter

Konkret empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem ein striktes Nutzungsverbot für Kinder unter 13 Jahren. Die Angebote sozialer Medien seien für sie «grundsätzlich ungeeignet».

Bis 17 Jahren sollten soziale Medien dann nutzbar sein, jedoch altersgerecht – also mit deutlichen Einschränkungen, hiess es. Unter anderem wird empfohlen, bei Kindern unter 16 Jahren Livestreaming, Push-Benachrichtigungen sowie endloses Scrollen zu verhindern.

Im Alter von 13 bis 15 Jahren empfiehlt die Akademie ausserdem eine von den Eltern begleitete Nutzung. In Bildungseinrichtungen sollte die Nutzung von Smartphones bis zur zehnten Klasse untersagt werden.

Akute Gefährdung durch soziale Medien

Heranwachsende seien derzeit akut gefährdet, rasches Handeln von Bund und Ländern deshalb erforderlich, so die Forschenden in dem Papier. Neben Schutzmassnahmen sei wichtig, Kindern und Jugendlichen angemessene digitale Teilhabe und einen souveränen Umgang mit sozialen Medien zu ermöglichen. Ziel müsse sein, ihnen eine Nutzung sozialer Medien gewährleisten zu können, ohne sie mit deren Risiken zu überfordern.

Wissenschaft sieht akute Gefahr

Aus wissenschaftlicher Sicht gebe es derzeit deutliche Hinweise darauf, «dass die Nutzung sozialer Medien – trotz wichtiger Vorteile – die psychische Gesundheit, das Wohlbefinden und die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen erheblich beeinträchtigen kann», schreiben die Forschenden.

Präventiv sollten Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern in Zukunft unter anderem durch Kinderärzte über Nutzen, Risiken und Schutzmöglichkeiten im Umgang mit sozialen Medien informiert werden. Zu sozialen Medien werden in dem Papier neben Plattformen wie Facebook oder Instagram auch Messengerdienste wie Whatsapp und Telegram gezählt.

Die Leopoldina hat ihren Sitz im sachsen-anhaltischen Halle und vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien. Sie hat rund 1700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt.

Kommentare

angry confederate

Vor der Volljährigkeit, also vor der vollen Eigenverantwortung, sollten Kinder sowieso vor derart manipulativem Mist geschützt sein!

User #1629 (nicht angemeldet)

Das dürfte schon zu spät sein, vorher handeln, liebe sogenannten "Experten ".

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