Wissenschaftler: Corona greift Gehirn wie ein Trojanisches Pferd an
Das Coronavirus ist noch neu – die Spätfolgen sind noch fast unerforscht. Mediziner berichten, dass das Virus das Gehirn wie ein Trojanisches Pferd angreift.

Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler sammeln immer mehr Erkenntnisse zu den Spätfolgen der Corona-Infektion.
- Auch im Gehirn findet sich das Coronavirus bei gewissen Patienten.
Vor rund acht Monaten wurde das neue Coronavirus erstmals nachgewiesen. Das bedeutet, dass die Spätfolgen noch weitgehend unerforscht sind: Möglicherweise könnten Spätfolgen jahrelang anhalten.
Man weiss bereits, dass die Coronavirus-Infektion nicht unbedingt mit dem Abklingen der akuten Symptome vorbei ist. In manchen Fällen bleiben gewisse Spätfolgen monatelang bestehen. Diese können sich in ganz unterschiedlichen Regionen des Körpers finden.
Forscher haben nun neue Erkenntnisse zur Ausbreitung des Virus im Körper gesammelt: Das Coronavirus kann bis ins Gehirn vordringen – wie ein «Trojanisches Pferd», zitiert «Merkur».
Coronavirus im Gehirn: Rezeptor wirkt als «Trojanisches Pferd»
Damit sich das Coronavirus Schaden anrichtet, muss es an einem Rezeptor andocken. Üblicherweise ist dies der Rezeptor ACE-2. Dieser ist im Gehirn jedoch nicht vorhanden: Als «Trojanisches Pferd» fungiert hier anscheinend Neuropilin-1. Der Rezeptor ermögliche die Ausbreitung im Gehirn, erklärte Neuropatologe Till Acker gegenüber dem «MDR».
Ist das Coronavirus im Gehirn angelangt, kann es auch dort Schäden anrichten: Eine Britin entwickelte nach der Infektion schwere Wahnvorstellungen. In Fällen wie diesen sprechen Mediziner von «Neuro-Covid».