Wirecard will «Qualitätsmängel» abstellen

DPA
DPA

Deutschland,

Börsenspekulanten attackierten mehrfach den kleinsten Dax-Konzern: Wirecard. Resultat: Wilde Kursschwankungen.

Der Tech-Konzern Softbank investiert 900 Millionen Euro in Wirecard. Foto: Sven Hoppe
Der Tech-Konzern Softbank investiert 900 Millionen Euro in Wirecard. Foto: Sven Hoppe - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Börsenspekulanten haben den Dax-Konzern Wirecard mehrfach attackiert.
  • Vorstandschef Braun will dem künftig vorbeugen.

Börsenspekulanten haben den Dax-Konzern Wirecard mehrfach attackiert. Ergebnis waren wilde Kursschwankungen. Vorstandschef Braun will dem künftig vorbeugen – eine Idee hat er bereits. Nach den heftigen Kursgewittern der vergangenen Monate will der Dax-Konzern Wirecard Börsenspekulanten keine Angriffsflächen mehr bieten.

Vorstandschef Markus Braun räumte am Donnerstag bei der Bilanzvorlage im Münchner Vorort Aschheim «Qualitätsmängel» ein. Und zwar in der Buchhaltung des kleinen Geschäftsbereichs Software und Softwarelizenzen. Nicht jedoch kriminelle Absichten der beteiligten Mitarbeiter in Singapur: «Wir haben keinerlei Anzeichen für vorsätzliches Verhalten gefunden.»

Wirecard
Wirecard will Gegenmassnahmen ergreiffen. - dpa-infocom GmbH

Neue Task Force

Eine Task Force soll nun sicherstellen, dass sich Verstösse nicht wiederholen. Ungeachtet dessen geht die Chefetage des kleinsten Dax-Konzerns weiter von rekordverdächtigem Wachstum in den nächsten Jahren aus.

Negativberichte der Londoner «Financial Times» über Falsch- und Fehlbuchungen von Wirecard-Mitarbeitern in Singapur hatten drastische Folgen: In den vergangenen Monaten büste die Aktie an der Frankfurter Börse zwischenzeitlich ein Drittel ihres Werts ein.

Die von Wirecard in Auftrag gegebene Untersuchung einer Singapurer Anwaltskanzlei ergab: Dass es in dem südostasiatischen Inselstaat in der Tat Gesetzesverstösse gegen Bilanzierungsvorschriften im einstelligen Millionenbereich gab. Allerdings weniger gravierend als in den «FT»-Berichten dargestellt.

Wirecard
Eine Firmenzentrale von Wirecard in Aschheim bei München. - AFP/Archiv

«Haben wir Fehler gemacht? Natürlich»

Sowohl die Münchner Staatsanwaltschaft als auch die Finanzaufsicht Bafin gehen von einer gezielten und illegalen Attacke von Börsenspekulanten aus. Sie haben entsprechende Ermittlungen eingeleitet. Die Task Force soll nun unter anderem die Aufsicht der Aschheimer Zentrale über die Geschäfte rund um den Globus verbessern.

«Haben wir Fehler gemacht? Natürlich», sagte Braun. Wirecard sei aber sehr stark in der Lernkurve, Dinge anzunehmen und zu verbessern.

Hauptgeschäft von Wirecard

Hauptgeschäft von Wirecard ist die Abwicklung bargeldlosen Bezahlens sowohl online als auch in Geschäften. Weltweit sind 270 000 Händler und Geschäfte angeschlossen. Das auf der Wirecard-Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen kletterte 2018 um gut 37 Prozent auf 124,9 Milliarden Euro. Hiervon behält Wirecard Gebühren für die Abwicklung und Absicherung ein.

Die Aufregung um die Singapurer Unregelmässigkeiten hat nach Brauns Worten keine Auswirkungen auf das Geschäft: «Im Gegenteil, das Geschäft zieht stark an.»

Kommentare

Weiterlesen

Aschheim

MEHR IN NEWS

Rimini
4 Interaktionen
Horrende Preise
Qualle
Vorsicht in Asien
a
9 Interaktionen
Abfangjäger
a
11 Interaktionen
Zu «woke»

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Deutschland
Sebastian Hotz
2 Interaktionen
Vor Gericht
BASF
1 Interaktionen
Wegen Unsicherheiten
Prozessbeginn
Christina Block