Weihnachten ohne Lieder und mit Ausgangssperre in Griechenland
In Griechenland hat man die Corona-Massnahmen angesichts der Festtage verschärft. So wurde unter anderem das traditionelle Weihnachtssingen der Kinder verboten.

Das Wichtigste in Kürze
- Angesichts der Festtage greift die griechische Regierung rigoros durch.
- So gilt ein Verbot für das traditionelle Weihnachtssingen der Kinder.
- Es gibt eine Personenbeschränkung bei Feiern wie auch Ausgangssperren.
Wegen der Corona-Pandemie ist das traditionelle Weihnachtssingen der Kinder in Griechenland (Kalanta) am Vormittag von Heiligabend ausgefallen. Der Zivilschutz hatte den liebgewonnenen Brauch, bei dem die Kinder von Haus zu Haus ziehen, aus Angst vor Ansteckungen verboten. «Soweit ich mich zurückerinnern kann, hat es so was noch nie gegeben. Nicht mal während des Zweiten Weltkrieges», sagte ein älterer Athener im Staatsfernsehen (ERT) am Donnerstag.
Die Regierung hat zudem minimalistische Weihnachtsfeiern angeordnet: Am Abend dürfen höchstens neun Menschen pro Haushalt zusammenkommen, die höchstens aus zwei Familien stammen dürfen.

Hält das ein Gastgeber nicht ein, droht ihm eine Geldstrafe von 3000 Euro. Die Gäste müssen 300 Euro zahlen. Bars und Tavernen, in denen die Griechen traditionell auch Heiligabend feiern, sind seit Anfang November geschlossen.
Ansammlungen hunderter junger Menschen auf den Strassen nach Beginn der Ausgangssperre (22 bis 5 Uhr) sollten zudem verhindert werden. Dazu sollen U-Bahnstationen im Zentrum Athens gesperrt werden, berichtete das Staatsfernsehen.
«Wir wollen kein Wiederaufflammen der Pandemie»
Die Polizei kontrolliert seit Tagen scharf an Mautstellen, ob Menschen aus Ballungszentren ohne Grund in die Provinzen fahren. Wegen des Lockdowns dürfen die Bürger mit wenigen Ausnahmen die grössere Region nicht verlassen. «Wir wollen kein Wiederaufflammen der Pandemie. Bleiben Sie zu Hause», sagt Regierungschef Kyriakos Mitsotakis immer wieder.
Griechenland mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern war bis Ende Oktober nicht so stark von Corona betroffen. Dies änderte die zweite Welle der Pandemie. Die Corona-Fälle schnellten in die Höhe, das Gesundheitssystem geriet an seine Grenzen. Nach offiziellen Zahlen starben an oder mit dem Virus bislang mehr als 4200 Menschen.