Ukrainisches Getreide darf nicht mehr nach Ungarn importiert werden. Ein entsprechendes Verbot hat Ungarn als Massnahme gegen Marktverzerrung eingeführt.
ARCHIV - Getreide aus der Ukraine, wie solches hier in der Region Odessa, soll zu derart billigen Preisen angeboten werden, dass es das Marktverhältnis verzerre. Foto: -/Ukrinform/dpa
ARCHIV - Getreide aus der Ukraine, wie solches hier in der Region Odessa, soll zu derart billigen Preisen angeboten werden, dass es das Marktverhältnis verzerre. Foto: -/Ukrinform/dpa - sda - Keystone/Ukrinform/-
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ungarn verbietet Getreideimporte aus der Ukraine wegen Marktverzerrung.
  • Das Verbot betrifft Getreide, Ölsaaten und andere Landwirtschaftsprodukte.
  • Das Einfuhrverbot soll vorerst bis am 30. Juni in Kraft bleiben.

Nach Polen und der Slowakei hat auch Ungarn wegen des Vorwurfs der Marktverzerrung Getreideimporte aus der Ukraine vorübergehend verboten. «Ein Andauern der gegenwärtigen Marktdynamik würde der ungarischen Landwirtschaft dermassen grosse Schäden zufügen, dass ihnen mit ausserordentlichen Massnahmen ein Riegel vorgeschoben werden muss», erklärte das Landwirtschaftsministerium in der Nacht zum Sonntag.

Das Einfuhrverbot bezieht sich demnach auf Getreide, Ölsaaten und andere Landwirtschaftsprodukte. Es soll vorerst bis 30. Juni in Kraft bleiben. Nach Darstellung des Ministeriums werden ukrainische Produkte aufgrund von Herstellungsverfahren, die in der EU nicht mehr zulässig sind, und auch aufgrund ihrer Zollfreiheit in der EU, zu derart billigen Preisen angeboten, dass sie die Marktverhältnisse in Ungarn und anderen mitteleuropäischen Ländern verzerren.

Am Samstag hatte Polen mit ähnlicher Begründung die Einfuhr von Getreide aus der Ukraine verboten. Die Slowakei hatte bereits am Freitag den Verkauf von ukrainischem Weizen als Lebensmittel und Tierfutter untersagt, sich dabei allerdings auf die mutmassliche Pestizid-Haltigkeit des ukrainischen Weizens berufen.

Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine exportiert das Land nicht mehr vor allem über die eigenen Häfen am Schwarzen Meer, sondern auch verstärkt über seine westlichen Nachbarstaaten.

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