Wagner-Gruppe kämpft nach Aufstand nicht mehr in der Ukraine
Die russische Söldnertruppe Wagner soll nach dem Aufstand am Wochenende nicht mehr in der Ukraine kämpfen. So sagt es der ukrainische Geheimdienstchef.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem ukrainischen Geheimdienstchef kämpft die Wagner-Truppe nicht mehr in der Ukraine.
- Gleiches hat zuvor auch ein russischer Abgeordneter angekündigt.
- Wagner-Chef Prigoschin soll die nötigen Verträge nicht unterschrieben haben.
Die Söldnertruppe Wagner des Unternehmers Jewgeni Prigoschin (62) werde nicht mehr an der Seite Russlands im Ukraine-Krieg kämpfen. Dies behauptet der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow laut der Nachrichtenagentur Tass.
Man habe eine Diskreditierung des russischen Regimes bekommen, so der 37-Jährige. «Der Mythos der Standfestigkeit der Führung in Moskau wurde zerstört – wieder einmal.» Er verweist auf den Aufstand der Wagner-Gruppe in Russland am vergangenen Wochenende.
Die Söldner besetzten Teile der Stadt Rostow am Don und drangen bis an die Aussengrenze der Hauptstadt Moskau vor. Bis anhin hatten sie im Ukraine-Krieg an der Seite Russlands gekämpft. Der Generalmajor erklärt weiter, den russischen Streitkräften seien Verluste zugefügt worden. Zudem sei die Wagner-Gruppe die «effektivste Einheit» im Krieg gegen die Ukraine.
Mit seiner Behauptung folgt Budanow dem Chef des Verteidigungskomitees im russischen Unterhaus. Andrei Kartapolow (59) hat bereits zuvor gesagt, die Wagner-Söldner würden nicht weiter in der Ukraine eingesetzt.
Wagner-Chef Prigoschin hat Verträge nicht unterschrieben
«Wer Kampfeinsätze in der Ukraine durchführen will, muss dafür einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium abschliessen.» Dies soll das Ministerium gemäss Kartapolow wenige Tage vor dem Aufstand beschlossen haben.
Wagner-Chef Prigoschin habe aber keine Verträge unterschrieben und verkündet, seine Truppen werden nicht an einer «speziellen Militäroperation» teilnehmen. Das bedeutet laut Kartapolow: «Es werden weder materielle noch finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.»