Der Sohn des italienischen Politikers und Komikers Beppo Grillo muss sich wegen einer mutmasslichen Vergewaltigung einer Voranhörung stellen. Sein Vater hatte ihn in einem umstrittenen Video verteidigt.
In einer Videobotschaft hatte Beppo Grillo, Gründer der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung, seinen Sohn in Schutz genommen und die Glaubwürdigkeit des mutmasslichen Vergewaltigungsopfers in Frage gestellt. (Archivbild). Foto: Massimo Percossi/ANSA/dpa
In einer Videobotschaft hatte Beppo Grillo, Gründer der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung, seinen Sohn in Schutz genommen und die Glaubwürdigkeit des mutmasslichen Vergewaltigungsopfers in Frage gestellt. (Archivbild). Foto: Massimo Percossi/ANSA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Fall einer mutmasslichen Vergewaltigung durch den Sohn des Gründers der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) hat die Staatsanwaltschaft auf Sardinien Anklage beantragt.

Das berichteten mehrere italienische Medien.

Dem Sohn von Beppe Grillo und drei Freunden wird vorgeworfen, im Juli 2019 eine junge Frau vergewaltigt zu haben. Es soll auch Bilder davon geben, wie es in den Berichten hiess. Der Fall und eine hitzige Videobotschaft von Vater Grillo hatten in Italien für eine Debatte gesorgt.

Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete am späten Freitagabend, die Voranhörung sei für den 25. Juni angesetzt. Damit will das Gericht etwa mit Blick auf die vorliegenden Beweise feststellen, ob es zu einem Prozess kommen kann. Die Angeklagten hatten sich laut Medien gegen die Vorwürfe gewehrt.

Grillo Glaubwürdigkeit des Opfers

Im April hatte Berufskomiker und M5S-Gründer Beppe Grillo seinen Sohn in einer Videobotschaft verteidigt. Er hatte damals gesagt, es sei eigenartig gewesen, dass die Frau damals die Anzeige erst nach acht Tagen erstattet habe. Wenn sein Sohn ein Vergewaltiger wäre, hätte man ihn sofort festnehmen und verhören müssen.

Das Video sorgte für Empörung in Italien. «Opfer zu verunglimpfen und sie lächerlich zu machen ist eine alte Herangehensweise», hatte die Anwältin Giulia Bongiorno, die die Frau vertritt, damals gesagt. Politiker anderer Parteien hatten Grillo unter anderem vorgeworfen, die Glaubwürdigkeit des Opfers damit in Frage stellen zu wollen.

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