Beim heutigen Überraschungsbesuch in Kiew sprach US-Aussenminister Antony Blinken der Ukraine weitere finanzielle Unterstützung zu.
Aussenminister im Gespräch: Dmytro Kuleba (r) und  Antony Blinken. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Aussenminister im Gespräch: Dmytro Kuleba (r) und Antony Blinken. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Efrem Lukatsky
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Aussenminister Antony Blinken stattete Kiew heute einen Überraschungsbesuch ab.
  • Dabei kündigte er weitere finanzielle Unterstützung im Wert von 2.2 Milliarden Dollar an.

Während eines Überraschungsbesuchs in Kiew hat US-Aussenminister Antony Blinken weitere Milliardenhilfen für die Ukraine und ihre Nachbarn angekündigt. Blinken war kurz zuvor zu einem unangekündigten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt eingetroffen.

Die US-Regierung wolle die Ukraine sowie 18 Staaten in Ost- und Südeuropa mit 2,2 Milliarden Dollar langfristig militärisch stärken. Dies teilte das Aussenministerium in Washington am Donnerstag mit.

Es sei ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant, teilte dessen Pressesprecher Serhij Nikiforow dem Portal Ukrajinska Prawda mit. Der US-Sender CNN, der Blinken begleitete, berichtete, dass der US-Chefdiplomat seinen ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba getroffen habe.

Blinkens zweiter Besuch

Es ist bereits der zweite Besuch Blinkens in Kiew seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar. Er solle die Solidarität der USA mit der Ukraine demonstrieren, hiess es. Die US-Regierung hatte kürzlich neue Militärhilfen für das Land angekündigt.

Blinken ist der höchste US-Beamte, der bislang in das Kriegsland gereist ist. Anders als viele andere Staats- und Regierungschefs hat der amerikanische Präsident Joe Biden die Ukraine bislang nicht besucht.

Lloyd Austin
Lloyd Austin bei einer Pressekonferenz auf dem US-Militärstützpunkt in Ramstein. - Keystone

Nur wenige Stunden zuvor hatte der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bereits weitere militärische Hilfe für die Ukrainer zugesagt. Es gehe um ein neues Waffenpaket mit einem Volumen von rund 675 Millionen Dollar (etwa 676 Mio. Euro), sagte Austin am Donnerstag auf dem US-Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein.

Austin hatte dort die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zu einer Konferenz eingeladen. Daran nahmen auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teil.

Waffen und Munition an die Front

Die USA haben die Ukraine seit Beginn von Bidens Amtszeit insgesamt mit mehr als 15 Milliarden US-Dollar unterstützt. Der Grossteil der Hilfen floss seit dem Kriegsbeginn Ende Februar. Erst Ende August hatte die US-Regierung das bisher grösste Militärpaket für die Ukraine angekündigt. Es betrug rund drei Milliarden Dollar und beinhaltete grösstenteils Luftabwehr- und Artilleriesysteme.

Der Fokus lag vor allem darauf, schnellstmöglich Waffen und Munition an die Front in der Ukraine zu liefern. In den vergangenen Monaten brachten die Amerikaner im grossen Stil diverse Pakete mit Waffenlieferungen für die Ukraine auf den Weg.

Unterstützung im Wert von 40 Milliarden Dollar

Die USA haben insgesamt gewaltige Summen zur Unterstützung der Ukraine locker gemacht. Im Mai hatte der US-Kongress dafür Mittel im Umfang von fast 40 Milliarden Dollar (40 Milliarden Euro) gebilligt. Etwa die Hälfte davon entfiel dabei auf den Verteidigungsbereich.

Weitere Milliardenbeträge wurden eingeplant, um unter anderem US-Lagerbestände wieder mit militärischer Ausrüstung aufzufüllen, die an die Ukraine geschickt wurde. Andere Mittel wurden unter anderem für humanitäre Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine veranschlagt.

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