Einer Analyse des staatlichen Rats für Sicherheitsfragen zufolge seien bei der Corona-Bekämpfung in de Niederlanden vor allem die Pflegeheime allein gelassen worden.
Ein Schild vor dem Pflegeheim Casa Bonita in Apeldort macht auf die Corona-Vorsichtsmassnahmen aufmerksam. Foto: Vincent Jannink/ANP/dpa
Ein Schild vor dem Pflegeheim Casa Bonita in Apeldort macht auf die Corona-Vorsichtsmassnahmen aufmerksam. Foto: Vincent Jannink/ANP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Niederlande waren nach einem Untersuchungsbericht unzureichend auf die Pandemie vorbereitet.

Da es keine nationalen Pläne und nur wenig Erfahrung gegeben habe, hätten die Behörden in der Beginnphase der Krise 2020 vor allem improvisiert.

Das stellt der staatliche Rat für Sicherheitsfragen (OVV) in einer ersten Untersuchung über das Vorgehen der Behörden während der Corona-Pandemie fest. Der umfassende Bericht wurde in Den Haag präsentiert.

Die Regierung sei zunächst davon ausgegangen, dass es nur regionale Ausbrüche geben werde. Man habe zu lange nur auf Bekämpfung des Coronavirus gesetzt und die schweren Folgen für die Gesellschaft nicht im Blick gehabt, heisst es in dem Bericht.

Vor allem die Pflegeheime seien allein gelassen worden, rügt der Rat. 2020 habe sich dort «eine stille Katastrophe» vollzogen. So fehlte es an Schutzkleidung und Masken, heisst es in dem Bericht. «Schutzmittel wurden vor allem Krankenhäusern und der akuten Gesundheitsversorgung zur Verfügung gestellt, aber nicht Pflegeheimen.» Später verhängte die Regierung ein Besuchsverbot mit «grossen sozialen und psychischen Folgen», stellen die Untersucher fest.

Gut die Hälfte aller Todesfälle durch Corona 2020 waren Bewohner von Pflegeheimen. Bis Ende 2020 waren rund 10.000 Todesfälle durch Covid-19 registriert worden. Die Behörden gehen jedoch von 15.000 Toten durch die Pandemie aus.

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