Die Vereinten Nationen forderten Russland dazu auf, im Gefängnis nicht mehr zu foltern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland soll die Folter von Häftlingen stoppen, fordert die Uno.
  • In einem Internetvideo wurde publik, wie Gefängniswärter auf einen Häftling einschlagen.
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Die Uno hat hat Russland aufgefordert, die Folter von Häftlingen zu stoppen und gegen die Täter vorzugehen. Dies gelte auch für die Angestellten eines Gefängnisses, die auf einem Video auf einen Häftling einschlagen.

Der Uno-Ausschuss gegen Folter erklärte am Freitag in Genf in einem für die Weltorganisation ungewöhnlichen Schritt, Russland solle binnen Jahresfrist Rechenschaft darüber ablegen, wie die Gefängniswärter zur Verantwortung gezogen worden seien. Auch gegen die Vorgesetzten der Wärter, die die Veröffentlichung des Videos unterdrücken wollten, müsse vorgegangen werden.

In dem von der Zeitung «Nowaja Gaseta» ins Internet gestellten, zehnminütigen Film ist zu sehen, wie mehrere Gefängniswärter mit Schlagstöcken auf den Häftling Jewgeni Makarow eindreschen.

Trotz vielfacher glaubwürdiger Hinweise auf Folter führten diese nur ausnahmsweise zu Ermittlungen oder die Täter kämen mit glimpflichen Strafen davon, sagte Claude Heller vom Uno-Ausschuss auf einer Medienkonferenz. «Man kann den Eindruck bekommen, dass das Gefängnissystem in Russland fast ein Staat im Staat ist», sagte der Ausschuss-Vorsitzende Jens Modvig.

Der stellvertretende russische Justizminister Michail Galperin hatte im Juli dem Komitee zugesagt, gegen die Wärter werde ermittelt. Es werde ein klares Signal geben, dass Folter inakzeptabel sei. Der aus zehn unabhängigen Experten bestehende Ausschuss forderte die russischen Behörden auf, Makarow und seine ins Ausland geflohene Rechtsanwältin Irina Birjukowa vor Repressalien zu schützen.

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Die unabhängige russische Organisation Golos kritisiert beispiellose Verstöße bei der Präsidentschaftswahl. - Pixabay
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