Ungarn verweist zwei ukrainische Diplomaten des Landes
Diplomatische Krise zwischen Ungarn und der Ukraine: Zwei ukrainische Diplomaten wurden wegen Spionagevorwürfen ausgewiesen.

Das EU- und Nato-Land Ungarn hat zwei ukrainische Diplomaten des Landes verwiesen. Die beiden hätten unter dem Deckmantel ihrer diplomatischen Mission Spionagetätigkeiten ausgeübt, sagte der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto in einem Facebook-Video. Einzelheiten teilte er keine mit.
Wenige Stunden zuvor hatte die Ukraine bekannt gegeben, dass die Behörden einen Mann und eine Frau festnahmen, die der Spionage für Ungarn beschuldigt würden. Beide würden der ungarischen Minderheit in der Westukraine angehören.
Der Mann sei bereits 2021 vom ungarischen Militärgeheimdienst angeworben. Aber erst 2024 aktiviert worden, um unter anderem militärische Objekte in der Ukraine auszuspähen. Die Vorwürfe liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Schlechte Beziehungen verschlimmern sich
Szijjarto ging in seiner Erklärung über die Ausweisung der beiden ukrainischen Diplomaten nicht auf die Festnahme der beiden ethnischen Ungarn in der Ukraine ein. Allgemein sprach er darüber, dass die Ukraine «Diffamierungsfeldzüge» gegen Budapest gestartet habe und seine Regierung dies nicht hinnehmen würde.
Das Verhältnis zwischen den beiden osteuropäischen Nachbarländern ist denkbar schlecht. Der seit 2010 regierende Ministerpräsident Viktor Orban hat sich im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mehr oder weniger auf die Seite Moskaus gestellt.
EU-Sanktionen gegen Russland trachtet er immer wieder mit Vetodrohungen zu verhindern oder zu verwässern. Die von ihm kontrollierten Medien stellen die Ukraine als korrupten Mafia-Staat dar, der das friedliebende Ungarn in den Krieg «hineinziehen» wolle.