Zwei Tage nach dem Schiffsunglück auf der Donau sind die Angehörigen von Toten und Vermissten in Budapest angekommen. Noch gelten 21 Personen als vermisst.
Die Aufnahmen einer Webcam zeigen, wie das Schweizer Schiff das Touristenboot rammt. - Youtube/@ ATV Magyarország
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Freitag reisen die Angehörigen der Opfer des Schiffunglücks nach Budapest.
  • Noch gelten 21 Personen als vermisst, die Hoffnung sie lebend zu finden schwindet.
  • Überlebende berichten von der Horror-Nacht.

Zwei Tage nach dem Schiffsunglück auf der Donau in Budapest reisen die ersten Angehörigen der südkoreanischen Todesopfer und Vermissten an. Heute Freitag seien zunächst zehn Mitglieder von betroffenen Familien nach Ungarn abgeflogen, berichteten südkoreanische TV-Sender.

Im Verlauf des Tages würden weitere mehr als 30 Angehörige folgen. Auch wird Aussenministerin Kang Kyung Wha in Budapest erwartet. Rettungskräfte des ostasiatischen Landes, darunter Spezialtaucher, sollen zudem die Suche unterstützen.

Schiffsunglück a
Menschen beobachten von der Margaretenbrücke aus die Rettungsarbeiten nach einem Schiffsunglück. - dpa

Ein Ausflugsboot mit Touristen aus Südkorea war auf der Donau mit einem Kreuzfahrtschiff zusammengestossen und gekentert. Mindestens sieben der 35 Insassen starben, sieben wurden gerettet. 19 südkoreanische Passagiere und zwei ungarische Besatzungsmitglieder galten noch immer als vermisst.

Der kleine Ausflugsdampfer dürfte laut neusten Erkenntnissen nicht, wie bisher gedacht, vor das grössere Schiff gefahren sein. Vielmehr soll das Kreuzfahrtschiff gegen das kleinere Boot gesteuert und das Unglück verursacht haben, denken Experten.

Kaum noch Hoffnung für Vermisste

Laut der südkoreanischen Zeitung «Chosun» gibt es kaum noch Hoffnung, sie lebend zu finden. Die Suche blieb auch heute Freitag nach wie vor erfolglos.

Mit der Bergung des Ausflugsdampfers konnte angesichts des Wasserstandes, der starken Strömung und der schlechten Sicht nicht begonnen werden.

Unter den Vermissten befindet sich unter anderem ein sechsjähriges Mädchen aus Incheon westlich von Seoul, sowie ihre Mutter und Grosseltern.

«Die Reise war ein Geschenk für meine Schwiegermutter, die sich um meine Tochter kümmerte», sagt der Vater des Mädchens. Er blieb in Korea zurück, weil er arbeiten musste.

Überlebende erzählen vom Grauen

Die Überlebenden berichten gegenüber der südkoreanischen Zeitung von ihren Horrorerfahrungen.

«Ich sah ein riesiges Schiff auf mich zukommen, dachte aber nicht einmal daran, dass es mit uns kollidieren könnte. Nach der Kollision sank das Schiff in kürzester Zeit. Ich war auf dem Deck und fiel sofort ins Wasser», erzählt einer von ihnen.

Schiffsunglück
Mitglieder des ungarischen Militärs beteiligen sich auf einem Schiff an der Suche nach Überlebenden. - dpa

Ein 60-jähriger Südkoreaner habe zu schwimmen begonnen und wurde von der Schiffsbesatzung aus dem Wasser gezogen. Er sagt, die Rettung sei sehr chaotisch gewesen. «Man konnte nur denjenigen helfen, die sich an den Rettungsringen festhielten.»

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