Die UN-Klimachefin Patricia Espinosa appelliert an die Industriestaaten. Während der Corona-Pandemie dürfen die Klimaziele nicht in Vergessenheit geraten.
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Patricia Espinosa Cantellano, Generalsekretärin des UN-Klimasekretariats. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der Corona-Krise sollen sich die Industriestaaten an die Klimaziele halten.
  • Laut der UN-Klimachefin Patricia Espinosa habe die Pandemie neue Möglichkeiten geschaffen.
  • Die EU hat ihr Klimaziel bereits verschärft.

Die Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, Patricia Espinosa Cantellano, appelliert an die Staatengemeinschaft. Die Klimaziele dürfen trotz der Corona-Krise nicht aus den Augen verloren gehen.

2021 sei ein entscheidendes Jahr für den Klimaschutz, die Staaten müssten ihre Klima-Bemühungen fortsetzen. So forderte Espinosa auf der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, welche zum Teil im Internet übertragen wurde.

Pandemie schafft neue Möglichkeiten

Es habe zunächst die Befürchtung gegeben, dass wegen der Pandemie der Kampf gegen den Klimawandel in den Hintergrund trete. Das sei nicht geschehen, sagte die UN-Klimachefin. Vielmehr habe die Pandemie ein zusätzliches Zeitfenster und neue Möglichkeiten geschaffen, die Klimaziele zu erreichen.

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Der Verkehr ist während der Corona-Pandemie um 40 Prozent eingebrochen. (Symbolbild) - Keystone

Die Europäische Union hatte im Dezember 2020 angekündigt, bis 2030 ihre Treibhausgas-Emissionen um mindestens 55 Prozent zu senken. Dabei dient der Wert von 1990 als Referenz. Die Zielmarke lag vorher bei minus 40.

Industriestaaten sollen Schwellenländer unterstützen

Die frühere mexikanische Aussenministerin bekräftigte, dass die Klimaziele nur «multilateral» erreicht werden könnten. Die Bemühungen, die sie in diesem Zusammenhang in Korea, Japan und China beobachte, machten ihr Mut, sagte Espinosa. Auch die Zusage des neuen US-Präsidenten Joe Biden, dem Pariser Klima-Abkommen wieder beitreten zu wollen, stimme sie zuversichtlich.

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US-Präsident Joe Biden. Unter anderem reagieren die USA mit Sanktionen gegen Russland. - dpa

Mit Blick auf die Ende des Jahres anstehende Weltklimakonferenz in Glasgow sei es wichtig, dass die Industriestaaten ihre Versprechen einhielten. Sie sollen Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen unterstützen.

Erderwärmung unter 2 Grad senken

Von 2020 bis 2025 sollen die Industriestaaten jährlich 100 Milliarden Dollar Klimahilfen für Entwicklungsländer bereitstellen. Später soll der Betrag steigen.

Oberstes Ziel ist es, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu senken. Wenn möglich sogar auf 1,5 Grad.

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