UN-Bericht: Russland wohl schuld an Raketenangriff mit 59 Toten
Die UN kam zu dem Schluss, dass Russland Schuld trage am Raketenangriff auf das Dorf Hrosa. Russland soll dabei klar gegen das Völkerrecht verstossen haben.

Das UN-Menschenrechtsbüro sieht Russland als verantwortlich für einen verheerenden Raketenangriff mit 59 Toten im ostukrainischen Dorf Hrosa Anfang Oktober. Die Indizien liessen darauf schliessen, dass es sich um einen russischen Raketenangriff gehandelt habe, der sich gegen ein rein ziviles Ziel richtete, hiess es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Mögliche Szenarien verstossen gegen Völkerrecht
Es gebe keine Hinweise auf die Präsenz von Soldaten oder militärische Ziele in der Nähe des Einschlagsortes, hiess es weiter. Das entsprach vorigen Angaben der Ukraine – entgegen anderslautender Aussagen aus Moskau.
Dem Bericht des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen zufolge hätten die russischen Streitkräfte entweder gezielt Zivilisten angegriffen oder nicht ausreichend geprüft, ob es sich bei dem Ziel um ein militärisches Ziel handelte. Beide Szenarien würden gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen, hiess es. Aus Moskau kam zunächst keine Reaktion auf den Bericht.
Rakete traf Trauerfeier für Gefallenen
Am 5. Oktober 2023 traf eine russische Rakete, wohl vom Typ Iskander, ein Café und ein Lebensmittelgeschäft in Hrosa im Gebiet Charkiw, rund 35 Kilometer von der Front entfernt. Dort fand zu diesem Zeitpunkt eine Trauerfeier für einen gestorbenen Soldaten aus dem Dorf statt; die Familie und Freunde nahmen daran teil.
59 Menschen – darunter 36 Frauen und ein achtjähriger Junge – kamen ums Leben. Bei den Getöteten handelte es sich nach Angaben der ukrainischen Behörden ausschliesslich um Zivilisten. Russland führt seit mehr als 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.