Bei den Feierlichkeiten zum jüdischen Purim-Fest haben dutzende ultra-orthodoxe Juden in Jerusalem Steine auf Polizisten geworfen.
Polizisten und ultra-orthodoxe Juden in Jerusalem
Polizisten und ultra-orthodoxe Juden in Jerusalem - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag feierten ultra-orthodoxe Juden in Jerusalem das Purim-Fest.
  • Dabei kam es zu Ausschreitungen mit der Polizei.
  • Ein Verdächtiger wurde nach einer Auseinandersetzungen in Jerusalem festgenommen.
Ad

Bei den Feierlichkeiten zum jüdischen Purim-Fest haben dutzende ultra-orthodoxe Juden in Jerusalem Steine auf Polizisten geworfen. Die Beamten hatten am Sonntag im grösstenteils von strenggläubigen Juden bewohnten Stadtviertel Mea Shearim Polizeipuppen von Stromleitungen entfernen wollen. Dies teilten die Sicherheitsbehörden mit. Manche Bewohner nannten die Polizisten «Nazis», andere warfen Flaschen und Steine, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Polizisten nahmen einen Verdächtigen im Zusammenhang mit den aufgehängten Polizeipuppen fest. «Die Polizei wird überall handeln, wo Uniformierte angegriffen werden», hiess es in einer Stellungnahme.

Haredim akzeptieren Massnahmen nicht

Ultra-orthodoxe Juden, in Israel auch Haredim genannt, haben sich in den vergangenen Monaten immer wieder Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften geliefert. Der Grund: Viele akzeptieren die Corona-Massnahmen nicht. So waren etwa während eines landesweiten Lockdowns tausende Menschen zum Begräbnis eines bekannten Rabbis in Jerusalem zusammengekommen.

Jerusalem
Jerusalem - Keystone

Den Auseinandersetzungen liegt zudem ein tieferer Konflikt zugrunde: Manche Haredim betrachten den Staat Israel, dessen Gesetze und Sicherheitskräfte grundsätzlich als Bedrohung für ihre traditionelle Lebensweise.

Am jüdischen Purim-Fest wird die Errettung der persischen Juden vor ihrer Ermordung im antiken Perserreich gefeiert. Purim wird mit Kostümen, Strassenumzügen und erhöhtem Alkoholkonsum gefeiert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusStaat