Im Ukraine-Krieg ist die östliche Stadt Sjewjerodonezk unter starkem Beschuss. Zivilisten sind in Bunker unter einer Chemiefabrik geflüchtet.
Sjewjerodonezk Ukraine Krieg
Rauch über der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Sjewjerodonezk verstecken sich Zivilisten offenbar in Bunkern unter einer Chemiefabrik.
  • Die Stadt ist hart umkämpft, die Fabrik wird aber weiter von der Ukraine verteidigt.
  • Die Zivilisten sollen sich laut der Ukraine geweigert haben, die Stadt zu verlassen.

In der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine verstecken sich nach übereinstimmenden ukrainischen und russischen Angaben Zivilisten in Bunkern unter einer Chemiefabrik. Die ukrainische Verwaltung des fast an Russland verlorenen Gebiets Luhansk sprach am Donnerstag von etwa 800 Menschen in der Fabrik Asot (Stickstoff). «Das sind Einheimische, die gebeten wurden, die Stadt zu verlassen, die sich aber geweigert haben. Auch Kinder sind dort, aber nicht sehr viele», sagte Gouverneur Serhij Hajdaj dem US-Sender CNN.

Trotz des Vorrückens russischer Truppen in der Stadt wird die Fabrik weiter von ukrainischen Soldaten verteidigt. Ein Sprecher der prorussischen Separatisten von Luhansk warf den ukrainischen Bewaffneten vor, die Zivilisten in das Werk gelockt zu haben und sie mit Gewalt am Verlassen zu hindern. Das meldete die Agentur Tass.

In der südukrainischen Hafenstadt Mariupol hatten ukrainische Soldaten und Zivilisten wochenlang unter Beschuss in Bunkern unter dem Stahlwerk Azovstal ausgeharrt. Für die russische Seite war die Eroberung des Stahlwerks Mitte Mai ein wichtiger Sieg. Das Chemiewerk sei aus militärischer Sicht aber weniger bedeutsam als Azovstal, sagte Hajdaj nach ukrainischen Presseberichten.

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