Im Ukraine-Krieg droht Ramsan Kadyrow mit einem Angriff auf Polen. Das Thema Ukraine ist laut Putins «Bluthund» abgeschlossen.
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Das Thema Ukraine ist laut Ramsan Kadyrow «abgeschlossen», deshalb interessiere er sich nun mehr für Polen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ramsan Kadyrow droht Polen mit einem Angriff.
  • Der Tschetschenen-Führer sieht das Thema Ukraine als abgeschlossen an.
  • Dem «Bluthund» Putins könnte die Kontrolle über Mariupol gegeben werden.

Russland kommt im Ukraine-Krieg kaum vorwärts. Im Osten konnten russische Streitkräfte zwar einige Gebiete erobern, viele Städte sind aber hart umkämpft, bei Charkiw wurden sie zurückgedrängt. Die Geländegewinne im Donbass waren erst nach dem Abbruch der Belagerung Kiews möglich. Dass Russland die gesamte Ukraine einnehmen wird, wird deswegen stark bezweifelt.

Ganz anders sieht dies Ramsan Kadyrow. Der Tschetschenen-Führer bezeichnet das Thema Ukraine als «schon abgeschlossen». Er sei mehr an Polen interessiert, sagt er in einem auf Telegram veröffentlichten Video. «Falls es einen Befehl geben sollte, werden wir zeigen, wozu wir in sechs Sekunden in der Lage sind», droht er.

Kadyrow regiert die Teilrepublik Tschetschenien und gilt als Marionette von Kreml-Chef Wladimir Putin. In seinem Land herrscht er mit eiserner Faust. Seine paramilitärische Einheit von rund 80'000 Mann lässt Gegner verschwinden und kümmert sich dabei nicht um Menschenrechte.

Im Ukraine-Krieg unterstützt Putins «Bluthund», wie Kadyrow wegen seiner Brutalität auch genannt wird, Russland. Dabei schlägt er immer wieder grosse Töne an. So kündete er nach dem Abzug aus der Umgebung Kiews an, die Hauptstadt einzunehmen. Für sein Engagement soll er Berichten zufolge die Kontrolle über die eroberte Hafenstadt Mariupol erhalten.

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Nicht nur aufgrund der wenigen Erfolge in der Ukraine ist ein russische Angriff auf Polen äusserst unwahrscheinlich. Dieser wäre für Putin logistisch kaum zu bewerkstelligen, zöge er Truppen aus dem Donbass ab, würde er dort Verluste erleiden. Zudem ist Polen Mitglied der Nato – im Verteidigungsfall würde das Bündnis zur Hilfe kommen. Die Folge wäre wohl ein Weltkrieg, der in niemandes Interesse sein dürfte.

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