Die Ukraine ermittelt gegen ein Filmprojekt. Der Grund dafür ist der Verdacht auf Kinderfolter während der Dreharbeiten.
Ilja Chrschanowski
Der russische Regisseur Ilja Chrschanowski. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine ermittelt gegen ein Filmprojekt in der Stadt Charkiw.
  • Der Grund: Verdacht auf Kinderfolter während der Dreharbeiten des Filmes.
  • Der Film könnte ein «lebenslanges Trauma» für die Kinder darstellen.

Die ukrainische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Folter von Kindern für ein Filmprojekt in der Stadt Charkiw. Es solle festgestellt werden, «ob Minderjährige, vermutlich Waisen» körperlich und seelisch durch Gewalt in dem Film «Dau. Degeneration» missbraucht worden seien, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Der Film könne ein «lebenslanges Trauma» für die Kinder darstellen. Dies schrieb der ukrainische Ombudsmann für Kinderrechte, Mykola Kuleba, am Mittwoch im Onlinenetzwerk Facebook.

Filmexperiment des russischen Regisseurs Ilja Chrschanowski

Die Produktionsfirma des 2011 gedrehten Films erklärte dagegen: Die Kinder seien unter Obhut ihrer Betreuer gewesen, und alles sei mit dem zuständigen Behörden abgesprochen gewesen.

Hintergrund des Projekts ist ein Filmexperiment des russischen Regisseurs Ilja Chrschanowski. Für dieses gingen bis zu 400 Menschen zwischen 2009 und 2011 «auf eine Zeitreise zurück in die Sowjetunion». Abgeschnitten von der Aussenwelt lebten sie auf 12'000 Quadratmetern in der Ukraine.

Aus dem umfangreichen Filmmaterial machte der Regisseure mehrere Werke. «Dau. Natasha» lief in diesem Jahr als Wettbewerbsfilm bei der Berlinale, der deutsche Kameramann Jürgen Jürges erhielt dafür einen Silbernen Bären.

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