Die Ukraine fürchtet, dass Belarus die Flüchtlinge von der polnischen Grenze umleiten könnten. Deshalb schickt sie 8500 Polizisten an die bewaldete Grenze.
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Ukrainische Sicherheitskräfte im belarussischen Grenzgebiet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine fürchtet, dass Belarus die Migranten von der polnischen Grenze umleiten wird.
  • Deshalb schickt sie 8500 Polizisten an die schwer zu kontrollierende Grenze.

Die Regierung in Kiew befürchtet eine Umleitung der Flüchtlinge von der belarussisch-polnischen Grenze Richtung Ukraine. «Es besteht die Gefahr, dass eingeschleuste Migranten von der belarussisch-polnischen Grenze an die Grenze zur Ukraine umgeleitet werden.» Dies sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

Die Ukraine habe mehr als 8500 Polizisten, Nationalgardisten und Grenzschutzbeamte in die Grenzregion entsandt. «Das ist nur der Anfang. Möglicherweise wird auch der Notstand ausgerufen. Wir sind für alles gerüstet.»

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Menschen stehen hinter einem Grenzzaun in Belarus in der Nähe des polnisch-belarussischen Grenzübergangs in Kuznica. Foto: 16th Mechanised Division/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Grenze zwischen der Ukraine und Belarus sei mehr als 1000 Kilometer lang und bestehe aus schwer zu kontrollierenden Sümpfen und Wäldern. «Wir haben die Sorge, dass dieses Gebiet für mögliche Provokationen genutzt werden kann», sagte Melnyk.

Die aktuelle Migrantenkrise sei von dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko und Kremlchef Wladimir Putin «inszeniert, um die Militäraktivitäten Russlands vor der Ostgrenze der Ukraine und im Donbass zu verschleiern».

Die Europäische Union (EU) wirft Lukaschenko vor, die Migranten in sein Land gebracht zu haben und dann weiter in die EU schleusen zu wollen als Vergeltung für bereits bestehende Sanktionen.

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