TV-Duell um Johnson-Nachfolge: Gegenwind für Favoritin

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Grossbritannien,

Wer zieht nach Boris Johnsons Abgang in die Downing Street? In einer TV-Debatte versuchten Truss und Sunak, die Wähler von sich zu überzeugen und die Stimmung scheint umzukippen.

Rishi Sunak bewirbt sich um die Nachfolge von Premierminister Johnson.
Rishi Sunak bewirbt sich um die Nachfolge von Premierminister Johnson. - Jacob King/PA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem TV-Duell um die Nachfolge des scheidenden britischen Premierministers Boris Johnson hat Ex-Finanzminister Rishi Sunak eine klare Mehrheit der Zuschauer im Studio von sich überzeugen können.

Für seine Rivalin Liz Truss - bisherigen Umfragen zufolge klare Favoritin für das Regierungsamt - hoben bei einer Abstimmung zum Ende der 90-minütigen Sendung deutlich weniger Gäste die Hand. Eingeladen waren Mitglieder der konservativen Tory-Partei. Diese dürfen in den kommenden Wochen per Brief oder online darüber abstimmen, wer Anfang September in die Downing Street einziehen wird. Sunak (42) teilte die Aufzeichnung der Abstimmung nach der Sendung siegesgewiss auf Twitter.

Aussenministerin Truss hatte sich im Interview mit Sky-News-Moderatorin Kay Burley für eine Kehrtwende in ihrem Wahlkampf rechtfertigen müssen. In einer Pressemitteilung hatte Truss angekündigt, die Löhne von Beschäftigten ausserhalb der wohlhabenderen Gebiete London und Südengland zu senken, damit sie die regionalen Lebensverhältnisse besser widerspiegelten. Experten wiesen darauf hin, dass die Kürzungen vor allem Gruppen wie Pflegekräfte und Lehrer treffen dürften. Gewerkschaften kündigten harten Widerstand an. Als auch prominente Mitglieder ihrer Konservativen Partei widersprachen, ruderte Truss zurück und sagte, ihre Pläne seien von den Medien falsch wiedergegeben worden.

Diesen Vorwurf wiederholte die Kandidatin auch in der TV-Debatte, räumte jedoch auch ein, sich nach «Bedenken» entschieden zu haben, die Pläne nicht weiter zu verfolgen. «Es war nicht die richtige Massnahme», bekannte Truss auf Nachfrage. In regelmässigen Umfragen unter Tory-Mitgliedern lag die 47-Jährige zuletzt immer deutlich vorne. Viele prominente Mitglieder des aktuellen oder früheren Johnson-Kabinetts sprachen ihr ihre Unterstützung aus.

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